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Jesus, Sölle, Hare Krishna

Essener Zeitzeugen erinnern sich an die kulturelle Revolution

Inzwischen liegen fünfzig Jahre zwischen den Studentenunruhen Ende der 60er Jahre und dem Heute. Mit dem Jahr 1968 verbindet sich ein kultureller Wandel, der alle westlichen Industrieländer nach dem Zweiten Weltkrieg erfasst hat. Diesem „Jubiläum“ widmen die Evangelische Akademie im Rheinland, die Arbeitsstelle Gottesdienst der Evangelischen Kirche im Rheinland und das Forum Kreuzeskirche in diesem Jahr eine dreiteilige Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Jesus, Sölle, Hare Krishna. 68 – Eine kulturelle Revolution“. Zentrale Frage ist dabei, in welcher Weise die 68er Bewegung Kirchen und die Frömmigkeit verändert hat. Beim ersten Abend am Sonntag, 25. Februar, geht es ab 18 Uhr um „68 und die Politisierung der christlichen Gemeinde“.

Wer das Kürzel "68" hört, denkt schnell an Politik. In vielen Ländern gingen Studierende auf die Straßen und stellten die etablierte Politik in Frage. Ihre Slogans prägten Musiktexte und die Plakatkunst. Von dieser Bewegung wurden auch kirchliche Gemeinden erfasst. Ging damals ein Ruck durch die Gemeinden, der heute von vielen ersehnt wird? Darüber sprechen die Veranstalter an diesem Abend mit dem Altsuperintendenten von Essen, Pfarrer i.R. Heinrich Gehring, und mit Professor em. Dr. Wilfried Breyvogel. Nach dem Theologiestudium war Heinrich Gehring 1967 zunächst in der Gemeinde Essen-Borbeck Hilfsprediger und erhielt dort nach seiner Ordination noch im selben Jahr eine Pfarrstelle. Professor Breyvogel, der später an der Gesamthochschule Essen Erziehungswissenschaften lehrte, erlebte das Jahr 1968 als Student der Geisteswissenschaften und Theologie.

Der Abend wird begleitet von einer kleinen Ausstellung des Grafiker-Duos Elga Morgenstern-Hübner und Gerulf Morgenstern. Ihr erstes Plakat entwarfen HÜGEMO im Auftrag der Essener evangelischen Studierendengemeinde im Umfeld der Studentenproteste. Ihr Interesse an politischen Themen prägte auch ihre weitere Arbeit.

Die weiteren Termine der Reihe

Sonntag, 15. April 2018, 18.00 Uhr:
68 und der neue Gottesdienst

Nicht nur unter den Talaren rochen die “68er” den Muff von 1000 Jahren, sondern auch in Gebet-, Gesang- und Orgelbüchern. Der Gottesdienst und die Kirchenmusik mit ihren traditionellen Texten, Riten und Klängen galten als rettungslos veraltet. Es brach eine Zeit des Suchens und Experimentierens mit neuen liturgischen und musikalischen Formen an. Manche dieser Aufbrüche sind längst überholt – andere prägen die kirchliche Praxis bis heute. Gäste: Prof. Dr. Michael Meyer-Blanck, Ev. Theologische Fakultät der Universität Bonn; Dominik Sustek, Kirchenmusiker an der Kunststation St. Peter in Köln

Sonntag, 10. Juni 2018, 18.00 Uhr:
68 und die Verzauberung der Welt

Das Jahr 1968 markiert einen kulturellen Aufbruch, der seinesgleichen sucht. Zeithistoriker sehen hier eine Zäsur, sie bis heute nachwirkt. Das sich selbst bestimmende und Rechte einfordernde Individuum tritt in den Vordergrund. Authentizität wird zu einer zentralen Forderung an alle gesellschaftlichen Akteure. Neue Gemeinschaftsformen entstehen, von der Kommune 1 bis zu WGs auf dem Lande. Inwieweit prägen uns diese kulturellen Impulse noch heute? Gast: Prof. Dr. Sven Reichardt, Professur für Zeitgeschichte, Universität Konstanz

Veranstaltungsort ist jeweils die Kreuzeskirche am Weberplatz/Kreuzeskirchstraße 16, 454127 Essen. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Weitere Informationen zum Abend und zur Reihe finden Sie auf den Internetseiten der Evangelischen Akademie im Rheinland und des Forum Kreuzeskirche.

Rückfragen:

Evangelische Akademie im Rheinland
Hella Blum
Studienleiterin und Öffentlichkeitsbeauftragte
Friedrich-Breuer-Straße 86
53225 Bonn
Telefon 0228 479898 55
Fax: 0228 479898 59
Mail hella.blum@akademie.ekir.de

 

 

 

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