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Wenn ich nun meine Koffer packe, möchte ich Vieles mitnehmen

Im Gottesdienst am 24. Juni wurde Pfarrerin Brigitte Schneller in den Ruhestand verabschiedet

Im Gottesdienst am 24. Juni in der Dreifaltigkeitskirche wurde Pfarrerin Brigitte Schneller nach über 37jähriger Tätigkeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim durch Heiner Mausehund, Skriba und zweiter Stellvertreter der Superintendentin des Kirchenkreises, in den Ruhestand verabschiedet.

Brigitte Schneller wurde 1953 in Düsseldorf geboren und studierte in Bonn Theologie. Nach ihrem Vikariat in der Kirchengemeinde Überruhr kam sie am 1. April 1981 als Hilfspredigerin in die Borbecker Gemeinde. Am 11. Juli 1981 wurde sie ordiniert und zwei Jahre später in ihren Dienst als Pfarrerin eingeführt.

„Wenn jemand so viele Jahre als Pfarrerin oder Pfarrer in ein und derselben Gemeinde bleibt, gibt es dafür gute Gründe“, erklärt Pfarrer Christoph Ecker, derzeit Vorsitzender des Presbyteriums. „Dazu zählen etwa herausfordernde und interessante Arbeitsmöglichkeiten, eine große Freiheit, eigene Schwerpunkte zu setzen und Gemeinde zu gestalten, die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, den haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden und dem Presbyterium.“ Vor allem aber seien die Menschen in der Gemeinde und im Stadtteil zu nennen: „Über die Jahre wachsen Bindungen und Vertrauen. Für wie viele Menschen ist Brigitte Schneller IHRE Pfarrerin gewesen!“

Ein besonderer Schwerpunkt der Tätigkeit von Brigitte Schneller war die Arbeit mit Kindern und Familien und allem, was dazugehört: Familien- und Schulgottesdienste, Kinderbibelwochen, unzählige Treffen für Kinder, mit biblischen Geschichten und Liedern, die sie zur Gitarre begleitete, Bastelaktionen und originellen Spielen. Und noch so Vieles mehr ist zu nennen: Seelsorge und Verkündigung, die Begleitung von Menschen in guten und in schlechten Tagen, Adventsgottesdienste mit dem Frauenkreis und die ökumenischen Gottesdienste am Buß- und Bettag, die Kirchenmusik im Gottesdienst mit dem Kirchenchor, den Weizenkörnern und Kantorin Inge Sauerwald, viele Gemeindefeste, die Beteiligung an der Gründung des ökumenischen Eine-Welt-Ladens Borbeck und die Begleitung dieses Angebots.

Mehrmals war Brigitte Schneller Vorsitzende des Presbyteriums; sie war für die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde und den Gemeindebrief verantwortlich... Fast jedes Jahr war sie während der Urlaubszeit mit dem Team der Campingkirche in Italien oder Deutschland unterwegs, um Kindern und Familien während der Ferien neue Zugänge zum Glauben und zur Kirche zu eröffnen. Über die Grenzen der Gemeinde hinaus engagierte sie sich in der ökumenischen Notfallseelsorge und hatte viele Jahre lang den Vorsitz des Kreisverbandes der Evangelischen Frauenhilfe Essen inne.

„Wir danken der Familie Schneller, die ihre Arbeit über all die Jahre hin begleitet und auch mitgetragen hat. Und wir danken Gott dafür, dass er uns mit einer unermüdlichen und tatkräftigen Pfarrerin gesegnet hat, die mit so viel Liebe, großem Engagement und weitem Herzen in unserer Gemeinde gewirkt hat“, würdigt Christoph Ecker ihre Tätigkeit. „Für ihren Ruhestand, den sie in Berlin verbringen wird, wünschen wir ihr und ihrer Familie von Herzen alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen.“

Auch Brigitte Schneller selbst fällt der Abschied von der Gemeinde nicht leicht: „In meiner Arbeit als Pfarrerin konnte ich Schwerpunkte setzen und kreativ sein. Der Wechsel zwischen Beerdigungen und Konfirmandenunterricht, Sitzungen und Kindergottesdienst, Verwaltungsarbeit und Gesprächen, Predigtvorbereitung und Telefonaten hat niemals Routine oder Langeweile aufkommen lassen. Wenn ich nun meine Koffer packe, dann möchte ich Vieles mit hineinnehmen: den Klang der Glocken unserer Kirchen, die wunderbare Orgel- und Kirchenmusik, die erwartungsvollen Gesichter der Kinder, die Gemeinschaft im Presbyterium, die Begegnungen mit Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind oder mich herausgefordert haben", erklärt die Theologin.

"Ich durfte zuhören und gestalten, ich durfte Fehler machen und daraus lernen, ich durfte reden und vermitteln, ich durfte beten und etwas wagen. Engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertagesstätten, in der Gemeinde und in der Frauenhilfe haben mich in meinem Dienst unterstützt, ihnen allen gilt mein besonderer Dank!"

Foto: Evangelische Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim

 

 

 

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