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Mensch

Skulpturen von Dina Nur im Kunstraum Notkirche

„Mensch“ lautet die Überschrift für eine Ausstellung mit Skulpturen von Dina Nur, die die Evangelische Kirchengemeinde Frohnhausen bis zum 1. April in ihrem Kunstraum Notkirche an der Mülheimer Straße 70 zeigt.

„Die Künstlerin möchte mit ihren Skulpturen das Eigentliche des Menschen zum Vorschein bringen – das, was uns alle miteinander verbindet“, heißt es dazu. „Daher haben ihre Figuren nichts Schmückendes an sich. In ihren Posen erinnern sie an die Totentanz-Darstellungen früherer Zeiten – doch geht es Dina Nur eigentlich eher um einen Lebens-Tanz, der auch von dem Bibelwort ‚Gott blies dem Menschen seinen Lebenshauch ein‘ inspiriert ist.“

Aus der Eröffnungsrede von Marlies Blauth: „Dina Nurs Arbeiten vergegenwärtigen auch – zunächst das ‚Menschliche‘, und man sieht, wenn man will, das Heilige durchscheinen. Die Künstlerin unterscheidet nicht – oder besser: sie lässt uns nicht unterscheiden – zwischen Du und Ich, männlich und weiblich, jung und alt. So weit geht ihre Abkehr vom Individuellen, ihre Hinwendung zum Abstrahierten, zum Essenzhaften – so dass eben der Mensch übrigbleibt in seiner Nacktheit und Versehrtheit einerseits, was aber gleichzeitig auf seine Anmut und Vollkommenheit andererseits hinweist: eben auf die umfassende Ambivalenz des menschlichen Daseins.

Die zentrale Arbeit von Dina Nur wirkt durch ihre besondere Fragilität fast un-irdisch, vergeistigt, ‚abgehoben‘. Nicht von dieser Welt, sagt man auch (so heißt es übrigens auch in der Bibel bei Johannes). Als sei ein Mensch hier auf dem Weg ins Himmlische. Und zwar, ganz überraschend, kletternderweise. Das Gestell, Gerüst, auf dem er unterwegs ist, erinnert an ein Kreuz. Man rätselt: Sollen wir anhand der spitz wirkenden Drahtstäbe Folter nach-fühlen können? Löst sich das (christliche) Kreuz hier ins Immaterielle auf? Ist es – antennenartig – wie eine symbolische Verbindung ins Ewige?“

Die Ausstellung kann dienstags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr, freitags und samstags von 10 bis 13 Uhr, sonntags von 12 bis 13 Uhr sowie nach vorheriger Vereinbarung mit Werner Sonnenberg, Telefon 740788, besichtigt werden. Dank einer Förderung durch die Allbau-Stiftung ist der Eintritt frei.

 

 

 

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