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Angst vor dem Krieg ist auch bei der Telefonseelsorge spürbar

Zahl der Anrufe nimmt zu

Die Ökumenische Telefonseelsorge Essen verzeichnet eine steigende Anzahl von Anrufen, die den Krieg in der Ukraine und seine Folgen zum Anlass haben. Diese Entwicklung entspräche exakt dem bundesweiten Trend, wie Leiterin Elisabeth Hartmann erklärt. Seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar werde in einem Fünftel aller Gespräche der Krieg in der Ukraine thematisiert.

„Ältere Menschen erinnert dieses schlimme Ereignis an eigene Kriegserfahrungen, die sie heute wieder einholen und ängstigen. Andere kennen Krieg zwar nur aus Erzählungen. Sie ängstigen sich aber aufgrund der Berichterstattung in den Medien und wissen nicht, wie sie sich schützen sollen, etwa wenn der Krieg sich auch auf unser Land ausweitet“, teilt Elisabeth Hartmann mit. Wieder andere berichteten von ihren Versuchen zu helfen, von Nachbarn oder Verwandten, die bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen oder schon Flüchtlinge aufgenommen haben.

„Es schwingt sehr viel Mitleid und Sorge mit und der Wunsch, sich für den Frieden und die Freiheit der Menschen in der Ukraine zu engagieren. Auch melden sich Menschen, die mit russisch-stämmigen Freunden oder Bekannten in Kontakt sind und deren Weltsicht nicht verstehen.“ Kleine Unterschiede gebe es bei der Wahl des Mediums, wie Elisabeth Hartmann erläutert: „Während Angehörige der mittleren und älteren Generation überwiegend das Telefon wählen, um über ihre Angst und Sorge, aber auch ihr Unverständnis dem russischen Präsidenten gegenüber zu sprechen, nutzen Menschen zwischen 20 und 40 Jahren häufig das Angebot der Mailseelsorge, um sich über diese Themen auszutauschen.“

STICHWORT: ÖKUMENISCHE TELEFONSEELSORGE ESSEN

Die Ökumenische Telefonseelsorge Essen ist eine von bundesweit über hundert Stellen, die unter der einheitlichen Rufnummer 0800 1110111 insgesamt über eine Million Anrufe jährlich entgegennehmen – kostenfrei, rund um die Uhr und an allen Tagen des Jahres. Auch per Mail ist die Telefonseelsorge im bundesweiten Netzwerk zu erreichen. Als anonymes Beratungsangebot ist die Telefonseelsorge für alle da – für alte und junge Menschen, Berufstätige, Hausfrauen, Auszubildende, Studierende oder Rentnerinnen und Rentner, für Mitglieder jeder Glaubensgemeinschaft und Weltanschauung.

Bei der Ökumenischen Telefonseelsorge Essen gehen in jedem Jahr rund 27.000 Anrufe ein. 120 ehrenamtlich Mitarbeitende werden von den vier Hauptamtlichen in ihrer Aufgabe qualifiziert und begleitet. Neue Mitarbeitende werden kontinuierlich gesucht und in jährlichen Ausbildungskursen intensiv auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Die Ökumenische Telefonseelsorge Essen wird zu gleichen Teilen durch den Kirchenkreis Essen und den Caritasverband für die Stadt Essen e.V. getragen. Weitere Informationen finden Interessierte im Internet.

Foto: Kirchenkreis Essen/Alexandra Roth

 

 

 

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