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Bundesinnenministerin zeichnet Notfallseelsorge-Projekt aus

Neues Angebot erzielt dritten Platz bei innovativen Konzepten

Beim bundesweiten Wettbewerb um den Förderpreis „Helfende Hand 2022“, die höchste Auszeichnung im ehrenamtlichen Bevölkerungsschutz, hat das MINI-Projekt – eine Nachsorge für Menschen, die durch die Notfallseelsorge in Essen, Mülheim oder Oberhausen betreut wurden, aber noch keine qualifizierten weiterführenden Hilfen erhalten – den dritten Platz in der Kategorie „Innovative Konzepte“ belegt.

AUCH BEIM PUBLIKUMSPREIS WURDE PLATZ DREI ERREICHT

In Berlin überreichte Innenministerin Nancy Faeser (Bundesministerium des Innern und für Heimat) die mit 4.000 Euro dotierte Auszeichnung am Dienstag (6.12.) an Professor Dr. Harald Karutz (wissenschaftliche Projektbegleitung, Hamburg), Ute Borghorst (ehrenamtliche Mitarbeiterin) und Iris Stratmann (Koordinatorin der Ökumenischen Notfallseelsorge in Essen und Oberhausen). Auch beim Rennen um den (undotierten) Publikumspreis, für den deutschlandweit abgestimmt werden konnte, erreichte das Pilotprojekt Platz drei. „Ich kann es immer noch kaum glauben und bin sehr, sehr glücklich über diese Anerkennung“, gab Iris Stratmann ihrer Freude Ausdruck.

MINI-PROJEKT HILFT, SOLANGE WEITERFÜHRENDE HILFEN FEHLEN

Das Angebot der „Mittelfristigen Notfallnachsorge für Kinder und ihre Familien“ (MINI) fungiert als Bindeglied zwischen der Notfallseelsorge und weiterführenden Hilfsangeboten und schließt damit erstmals eine bestehende Versorgungslücke, wie Studien zeigen. So erhalten Betroffene, die nach einem schweren Unglück oder einem plötzlichen Todesfall durch die Notfallseelsorge begleitet wurden und vielleicht noch auf einen Therapieplatz warten, eine Unterstützung im Hinblick auf mögliche Belastungsreaktionen.

Bei Bedarf werden Familienangehörige, insbesondere auch Kinder und Jugendliche, bis zu einem Jahr lang begleitet und beispielsweise an Trauergruppen, Beratungsstellen und Trauma-Ambulanzen vermittelt. Außerdem bieten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MINI-Projekts den Betroffenen verschiedene Hilfen im Alltag an, etwa bei den Formalitäten nach einem Todesfall. Als mitfühlende und verständnisvolle Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner stehen sie Erwachsenen wie Kindern nach einem Unglück oder Unfall zur Seite und helfen, ihre seelische Not zu lindern.

SCHIRMHERR IST DER KIRCHENKREIS AN DER RUHR

Die Schirmherrschaft über das MINI-Projekt hat der Kirchenkreis An der Ruhr mit Sitz in Mülheim übernommen. Finanziert wird das Pilotprojekt unter anderem durch die Stiftung Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) sowie durch die Familienstiftung der Versicherer im Raum der Kirchen (VRK).

Um den Förderpreis „Helfende Hand 2022“ hatten sich insgesamt 250 Projekte aus der gesamten Bundesrepublik beworben; jeweils fünf von ihnen wurden in drei Kategorien von einer Fachjury nominiert und ausgezeichnet. Außerdem konnte bundesweit über einen Publikumspreis abgestimmt werden. Internet: helfende-hand-foerderpreis.de.

Unser Titelbild zeigt v.li.n.re. Innenministerin Nancy Faeser (Bundesministerium des Innern und für Heimat), Harald Karutz (Professor für Rescue Management an der NSH Medical School Hamburg), Ute Borghorst (ehrenamtliche Mitarbeiterin) und Iris Stratmann (Koordinatorin der Ökumenischen Notfallseelsorge in Essen und Oberhausen) bei der Übergabe des Förderpreises „Helfende Hand 2022“ in Berlin. Foto: Bundesinnenministerium/Mike Auerbach.

 

 

 

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