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Weihnachten ist die Hoffnung, dass alles auch ganz anders geht

Weihnachtswort der Essener Superintendentin Marion Greve

In ihrem Weihnachtswort erläutert die Essener Superintendentin Marion Greve, welche Bedeutung das Weihnachtsfest für sie persönlich hat: „Weihnachten hält in mir die Hoffnung wach, dass alles auch ganz anders geht.“ Ihre Weihnachtspredigt hält die Superintendentin im Gottesdienst an Heiligabend, 24. Dezember, um 18 Uhr in der Erlöserkirche, Friedrichstraße/Ecke Bismarckstraße; für die musikalische Gestaltung sorgt der Essener Bachchor unter der Leitung von KMD Stephan Peller. Das Grußwort von Marion Greve dokumentieren wir nachfolgend im Wortlaut:

WEIHNACHTSWORT DER SUPERINTENDENTIN

Warum feiern wir Weihnachten, welche Bedeutung hat dieses Fest in unserer Zeit, im Jahr 2022, für Sie? Danach wurde ich in den letzten Tagen häufiger gefragt, manchmal mit einem kritischen oder auch besorgten Unterton. Warum mir persönlich Weihnachten so wichtig ist: Im Kern bedeutet dieses Fest für mich eine große Hoffnung. Weihnachten hält in mir die Hoffnung wach, dass alles auch ganz anders geht.

Zunächst – die Weihnachtsgeschichte und die Lieder tragen mich, sie erklingen schon so viele Jahre überall auf der Welt. Gleichzeitig ist Weihnachten viel mehr als das Vertraute, als der vertraute Klang von Worten und Liedern, als das Gewohnte, was Stabilität gibt in einer Zeit, in der so vieles unsicher ist. Weihnachten erzählt davon, wie Gott mitten in das Fremde und Unsichere hinein geboren wird. Eine Geschichte, in der es gerade nicht heil zugeht. Und in der ich mich genau deshalb so wiederfinde.

Gerade dort, wo es nicht heil zugeht, dort hinein kommt Gott. Das heißt doch: Er gibt uns in den Kriegen, Katastrophen und Krisen unserer Tage nicht verloren. Er kommt in diesem Kind Jesus in die Dunkelheiten und Härten unseres Lebens. Denen, die am Rande leben, will er besonders nahe sein. Denen, die am Ende ihrer Kräfte sind. Die auf der Straße leben müssen. Die auf der Flucht sind. Denen, die unter Ungerechtigkeiten, Unterdrückung oder Gewalt leiden. Denen, die nicht wissen, wie sie mit ihrer Familie angesichts der steigenden Preise gut durch den Winter kommen.

Gerade dort wird er geboren. Gerade dort kommt er hinein, als Kind, mit seinem Licht und mit seiner Kraft. Warum mir Weihnachten 2022 wichtig ist? Weil Weihnachten mich hoffen lässt, dass da einer kommt, der alle Zerrissenheit heilen wird. Von dem die Engel erzählen:

„Fürchtet euch nicht. Ich verkündige euch eine große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren. Ehre sei Gott in der Höhe – und Frieden auf Erden.“

Ich wünsche Ihnen gesegnete und friedvolle Weihnachten!

Marion Greve
Superintendentin des Kirchenkreises Essen

 

 

 

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