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Kirchenmusikschule bekräftigt ökumenische Ausbildung
Feste Vereinbarung nach Testphase
Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Marktkirche hat die Bischöfliche Kirchenmusikschule in Essen am Samstag ihr neues Ausbildungsjahr eröffnet. Zugleich bekräftigten die ökumenischen Partnerinnen und Partner aus dem Bistum Essen, den Evangelischen Kirchenkreisen Essen und An der Ruhr (Mülheim) sowie der Evangelischen Kirche von Westfalen die 2020 testweise begonnene ökumenische Ausbildung von Musikerinnen und Musikern mit einer festen Vereinbarung.
„Wir freuen uns außerordentlich, die wunderbare inhaltliche Zusammenarbeit nun auch formal auf sicheren Boden gestellt zu haben“, betonte Theresa Kohlmeyer, Leiterin der Abteilung Liturgie und Glaubenskommunikation im Bistum Essen. Mit dieser für zunächst fünf Jahre getroffenen Vereinbarung sei „das klare Signal verbunden, dass wir uns der personellen Herausforderung im Kontext der Kirchenmusik, die die nächsten Jahre mit sich bringen werden, bewusst sind und dass wir uns ihnen gemeinsam stellen möchten“. Gemeinsam hätten die ökumenischen Partner die Überzeugung, „dass Kirchenmusik eine spirituelle Dimension unseres Glaubens berührt, die wir nicht rationalisieren möchten“.
KIRCHENMUSIK BERÜHRT SPIRITUELLE DIMENSION DES GLAUBENS
Schulleiter Jörg Stephan Vogel hob hervor, dass „unsere Erfahrungen der ersten drei Jahre der ökumenischen Kirchenmusikausbildung alle Erwartungen weit übertroffen haben. In unseren Kursen gibt es kein Neben- sondern ein achtsames Mit- und Füreinander“, so Vogel. „Diese von Respekt und Wertschätzung geprägte Lernatmosphäre dürfte ein wunderbarer Nährboden sein, für vieles, was da künftig wachsen mag in unseren Kirchengemeinden.“
Auch aus der Perspektive der Kompetenzvermittlung profitierten alle vom neuen Konzept, weil man im Unterricht Kunst, Musik und liturgische Traditionen nicht mehr nur aus konfessionell gefärbten Perspektiven betrachte. „Ich denke, wir öffnen damit neue, individuelle Zugänge, stiften Verständnis und Zusammenhang – und ermutigen zugleich, auf dieser Grundlage auf die Herausforderungen einer liturgischen Musikkultur unserer Gemeinden die Dinge neu und mutig zu denken.“
BISCHÖFLICHE KIRCHENMUSIKSCHULE BESTEHT SEIT 1966
Die bereits seit 1966 bestehende Bischöfliche Kirchenmusikschule bietet in dem 2021 komplett sanierten Haus der Kirchenmusik neben dem Essener Rathaus eine Kirchenmusikausbildung an, die mit der sogenannten C-Prüfung abschließt. Dabei ist die zwei- bis vierjährige Ausbildung so angelegt, dass sie neben dem Besuch einer Schule/Hochschule oder parallel zu einer Berufsausbildung oder Berufstätigkeit absolviert werden kann. Auch eine Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung in Basiskursen ist möglich.
Die neue Vereinbarung für die dauerhafte ökumenische Ausrichtung der Ausbildung sehen neben einer Aufteilung der Kosten – der katholische und die evangelischen Partner tragen jeweils etwa die Hälfte – auch die Einrichtung eines neuen Fachbeirats vor, der die Schule unter anderem bei der Weiterentwicklung des Schulprogramms, bei Fragen zu Finanzierung und Kommunikation sowie bei konkreten Projekten unterstützt. Mitglieder des Fachbeirats sind Schulleiter Jörg-Stephan Vogel (Bistum Essen), Kreiskantor Thomas Rudolph (Kirchenkreis Essen), Kreiskantor Sven Schneider (Kirchenkreis An der Ruhr) und Landeskirchenmusikdirektor Harald Sieger (Evangelische Kirche von Westfalen).
VERABSCHIEDUNG DES GEISTLICHEN BEGLEITERS HEINRICH WEYERS
Mit viel Dank und würdigenden Worten wurde am Samstag im Gottesdienst außerdem Pastor Heinrich Weyers nach 25 Jahren als Geistlicher Begleiter der Bischöflichen Kirchenmusikschule verabschiedet. Jörg-Stephan Vogel erinnerte an die seelsorgliche Unterstützung, die Weyers etwa durch Gottesdienstangebote bei Tagungen, Textimpulse und zuletzt durch Trost und Ermutigung in der Coronazeit für Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrkräfte der Kirchenmusikschule angeboten hat. Gerade die neue ökumenische Perspektive der Bischöflichen Kirchenmusikschule sei Weyers immer ein großes Anliegen gewesen, betonte Vogel.
Fotos: Bistum Essen/Oliver Müller.
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