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Diakoniestationen Essen gGmbH feiern 25jähriges Bestehen

Acht Einrichtungen betreuen heute rund 1800 Menschen

Für viele ältere Essenerinnen und Essener sind die Diakoniestationen Essen gGmbH eine feste Größe in der ambulanten Pflege. Entweder werden sie selbst oder ihre Angehörigen durch die Pflegekräfte versorgt und betreut oder sind schon einmal zum Thema „Pflege Zuhause“ von ihnen beraten worden. Vor 25 Jahren wurden die Diakoniestationen in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH gegründet. Dies ist ein Grund zu feiern und Anlass, auf die zurückliegenden Jahre und die Wurzeln der gemeinnützigen GmbH zurückzublicken!

Die langjährige Arbeit der Diakoniestationen geht auf die Tradition der Gemeindeschwestern zurück, die über viele Jahrzehnte in den evangelischen Kirchengemeinden eine Institution waren. Ihre Aufgabe bestand darin, Gemeindeglieder, die in ihrem Alltag Hilfe benötigten, zu versorgen. Heute werden die pflegerischen Tätigkeiten von den Pflegekräften der Diakoniestationen Essen gGmbH übernommen, die Refinanzierung der angebotenen Leistungen erfolgt heute größtenteils durch die Pflege- und Krankenversicherung, damals erfolgte sie überwiegend über die Kirchensteuer.

Einige der ehemaligen Diakonieschwestern sind heute noch in Diensten der Diakoniestationen gGmbH. Die Pflegedienstleiterin der Diakoniestation Essen Altenessen-Borbeck, Angelika Schulte, beispielsweise, hat ihre berufliche Laufbahn in der Kirchengemeinde Essen Borbeck-Vogelheim begonnen. Neben den Kontakten zu den Ärzten und Gesundheitseinrichtungen im jeweiligen Einzugsgebiet ist und war die Beziehungsarbeit zu den Kundinnen und Kunden wichtig. „Sie sollen sich bei uns aufgehoben fühlen.“

Mit der Einführung der Pflegeversicherung 1996, mit ihren vielen neuen gesetzlichen Vorgaben, zeigte sich schnell, dass die Führung der ambulanten Pflege einer Diakoniestation in den bisherigen Strukturen nicht mehr möglich war. Der Verwaltungsaufwand für eine bezahlte Pflege wurde immer höher, betriebswirtschaftliche Strukturen wurden erforderlich. Am 4. Juli 1996 wurde daraufhin ein Unternehmen gegründet und unter dem Namen Diakoniestationen Essen gGmbH ins Handelsregister eingetragen.

Nach langen, auch kontroversen, Vorgesprächen, schlossen sich mit diesem Schritt alle damaligen ambulanten evangelischen Pflegeeinrichtungen in Essen zu dieser gemeinnützigen GmbH zusammen – und schafften hier, was in anderen Städten, in denen es zu starker innerdiakonischen Konkurrenz kam, nicht gelang.

Noch heute sind in Essen 21 Kirchengemeinden, der evangelische Kirchenkreis und sechs diakonische Einrichtungen Gesellschafter der Diakoniestationen Essen gGmbH. Die Anbindung an die Gemeindestandorte und der Kontakt zu den Kirchengemeinden ist heute noch eng und wird gefördert: Gemeindefeste oder Diakoniegottesdienste werden gemeinsam durchgeführt. Eine Vielzahl gemeinsamer Projekte wie beispielsweise die „demenzfreundliche Kirchengemeinde“ oder die inzwischen neun Betreuungscafés für Menschen mit Demenz belegen den partnerschaftlichen Austausch. Gleichzeitig hat sich die Diakoniestationen Essen gGmbH zu einem stabilen Unternehmen entwickelt, das sich zuverlässig und erfolgreich in der Essener Pflegelandschaft etabliert hat und seinen inzwischen mehr als 400 Mitarbeitenden einen sicheren Arbeitsplatz mit Zukunftsperspektive bietet.

Heute, im Jahr 2021, pflegen, betreuen und begleiten acht Diakoniestationen und das Team HauBe, Hauswirtschaft und Betreuung, rund 1800 Kundinnen und Kunden im gesamten Essener Stadtgebiet. „Obwohl seit März 2020 Corona unseren Alltag bestimmte und wir es dank kompetenter und kreativer Lösungen der Zusammenarbeit und hohem Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut gemeistert haben, beschäftigten wir uns in dieser Zeit mit der inhaltlichen Weiterentwicklung der Arbeit der Diakoniestationen Essen gGmbH“, so Martina Pollert, Geschäftsführerin der gGmbH.

Der Aufbau einer Tagespflege sei in Planung, um die Situation pflegebedürftiger Personen, die noch im eigenen Zuhause leben, weiterhin für sie und ihre Angehörigen aufrecht erhalten zu können. „Wir gehen neue Wege in der Fachkräftegewinnung und suchen über Social Media und andere Online-Portale nach geeigneten Mitarbeitenden und bilden weiterhin selbst Pflegefachkräfte aus, um Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu gewinnen. Nicht zuletzt arbeiten wir daran uns ressourcenschonender aufzustellen. Unser Ziel ist es, Klimaneutralität zu erlangen, entweder durch den Einsatz klimaneutraler Prozesse oder durch Verringerung klimaschädlicher Emissionen. Bereits jetzt sind die ersten E-Fahrzeuge im Einsatz die mit Ökostrom geladen werden. Die zunehmende Digitalisierung unterstützt uns dabei, weitere ressourcenschonende Prozesse zu entwickeln und umzusetzen.“

Auch in den kommenden Jahren wollen die Diakoniestationen daran mitwirken, die Situation älterer Menschen in Essen weiter zu verbessern – durch Quartiersarbeit und eine enge Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden und Kooperationspartnern; dabei sollen immer die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen im Blick gehalten werden. Martina Pollert: „Unsere Kundinnen und Kunden sollen ‚mehr als nur Pflege erfahren‘. Und dieser Aufgabe und den damit verbundenen, sich ständig wandelnden Herausforderungen stellen sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großer Freude und Einsatzbereitschaft auch in den kommenden 25 Jahren. Hierfür bedanke ich mich bereits im Voraus bei allen Teams der Diakoniestationen Essen gGmbH.“

Das Titelfoto zeigt Jocelyne Nkunzi, Mitarbeiterin der Diakoniestation Kupferdreh.

 

 

 

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