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Trauer um katholischen Priester und Ökumene-Freund Gerd Belker

Essener Kirchen würdigen sein überkonfessionelles Engagement

Der Kirchenkreis Essen und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen haben das ökumenische Engagement von Pastor Gerd Belker gewürdigt: Der als großer Ökumene-Freund sowie leidenschaftlicher und visionärer katholischer Priester bekannte Essener ist am 13. August im Alter von 86 Jahren gestorben. Unser Foto zeigt Gerd Belker (2.v.re.) gemeinsam mit Superintendentin Marion Greve (re.) am 2. Mai dieses Jahres bei einer Gedenkveranstaltung am Altendorfer Friedenskreuz.

FÜR DIE EVANGELISCHE KIRCHE IN ESSEN

Seit meiner Ausbildungszeit zur evangelischen Pfarrerin bin ich mit Gerd Belker eng verbunden: Zu Beginn der Neunzigerjahre, als er als Pfarrer in St. Clemens Maria Hofbauer tätig war, kennen wir uns: denn ich absolvierte mein Vikariat und meinen Probedienst rund um die Christuskirche in Altendorf. In dieser Zeit habe ich Gerd Belker als Kollegen erlebt, der mir Mut gemacht hat, meine ökumenischen Visionen für unsere beiden Kirchen konkret lebendig werden zu lassen.

Über viele Jahre habe ich mit ihm in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Essen (ACK Essen) zusammengearbeitet; immer wieder einmal feierten wir gemeinsame Gottesdienste für die "Unbedachten" dieser Stadt und gestalteten ökumenische Projekte, zuletzt noch vor wenigen Wochen standen wir in Altendorf am ältesten Friedenskreuz in Essen Seite an Seite. Als Wegzeichen der Hoffnung.

Wir teilten beide sowohl das Leiden an all dem, was uns in der Ökumene bis heute trennt – als auch diese brennende Hoffnung, dass wir dies alles eines Tages überwinden können.

Meine Worte vor dem Altendorfer Friedenskreuz am 2. Mai dieses Jahres – sie gelten heute dem Weggefährten Gerd Belker: "Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht Gott, der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung" (Jeremia 29,11).

Ich werde die Erinnerungen an ihn in meinem Herzen bewahren.

Marion Greve
Superintendentin des Kirchenkreises Essen

IM NAMEN DER ARBEITSGEMEINSCHAFT CHRISTLICHER KIRCHEN IN ESSEN

In großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Pastor Gerd Belker. Der langjährige Pfarrer der katholischen Pfarrei St. Clemens Maria Hofbauer in Essen-Altendorf war von 2000 bis 2011 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Essen. Gerd Belker sorgte als prägende Kraft der Ökumene dafür, dass sich ein enges Vertrauensverhältnis zwischen den Vertretern der verschiedenen Konfessionen in Essen entwickeln konnte. Dabei hatte er nicht nur die beiden „großen“ Kirchen – römisch-katholisch und evangelisch – im Blick, sondern auch die anderen christlichen Kirchen und Gemeinden in unserer Stadt: Baptisten, Methodisten und Alt-Katholiken; die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, die orthodoxen Kirchen sowie Freie evangelische Gemeinden u.a. mehr.

Gerd Belker gelang es, wie kaum jemand anderem, Ökumene für alle wichtig zu machen. Mit der Folge: zu den ACK-Sitzungen traf sich nicht irgendwer; sondern die Entscheidungsträger der einzelnen Kirchen und Gemeinde kamen hier regelmäßig zusammen. Bei diesen Beratungen ging es weniger um die Unterschiede zwischen den einzelnen Kirchen und Gemeinden. Vielmehr stand die Frage im Mittelpunkt: Was können wir gemeinsam tun zum Wohl der Menschen in unserer Stadt?

Eine Frucht des ökumenischen Engagements von Gerd Belker sind die „Gottesdienste für Unbedachte“, die seit 2008 in jedem Monat gefeiert werden. In diesen ökumenischen Gottesdiensten wird namentlich der Menschen gedacht, die ohne Trauerfeier anonym auf Veranlassung des Ordnungsamtes beerdigt wurden.

Wir verlieren mit Gerd Belker einen geistlich prägenden und den Menschen stets zugewandten Seelsorger. Sein Wirken macht sich bis heute in der Essener Ökumene an vielen Stellen bemerkbar. „Gott sei Dank!“ für solche Menschen wie Gerd Belker, die eine Segensspur in unserer Stadt hinterlassen haben.

Pfarrer Lars Linder
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Essen

Gemeindereferentin Marlies Hennen-Nöhre
Stellvertretende Vorsitzende der ACK Essen

 

 

 

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