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Glückwunsch, Monika Kindsgrab!

Schulpfarrerin wurde zur Assessorin des Kirchenkreises Essen gewählt

Auf der Kreissynode des Kirchenkreises Essen ist Monika Kindsgrab am Samstag (13.11.) zur Assessorin und Stellvertreterin von Superintendentin Marion Greve gewählt worden. Auf die Pfarrerin am Rheinisch-Westfälischen Berufskolleg für Gehörlose und Schwerhörige in Essen-Frohnhausen entfielen 71 Stimmen. Für ihren Gegenkandidaten, Pfarrer Johannes Heun aus der Evangelischen Kirchengemeinde Königssteele, stimmten 48 Synodale; vier enthielten sich. Die Wahl einer neuen Assessorin bzw. eines neuen Assessors war erforderlich, weil der derzeitige Amtsinhaber, Assessor Heiner Mausehund, am Ende dieses Jahres in den Ruhestand tritt. Monika Kindsgrab wurde daher für den Rest seiner Amtsperiode, die bis 2028 gedauert hätte, gewählt.

ZUR PERSON: MONIKA KINDSGRAB

Monika Kindsgrab ist 57 Jahre alt und hat Theologie in Münster, Bochum, Wuppertal und Amsterdam studiert; ihr Vikariat und ihren Hilfsdienst absolvierte sie in der Kirchengemeinde Broich und in der Krankenhausseelsorge des Kirchenkreises An der Ruhr. Von 1997 an war sie als Pastorin im Sonderdienst in der Gehörlosenseelsorge des Kirchenkreises Essen tätig – und hat dieses bis dahin für sie „völlig neue Arbeitsfeld damals für sich entdeckt“. 2001 wurde Monika Kindsgrab zur Pfarrerin für Gehörlose in den Kirchenkreisen Solingen und Lennep gewählt. Da ihr der Dialog mit Kindern und Jugendlichen über Themen aus Religion und Theologie besonders am Herzen liegt, bewarb sie sich 2011 erfolgreich auf die kreiskirchliche Schulpfarrstelle am Rheinisch-Westfälischen Berufskolleg für Gehörlose und Schwerhörige in Essen-Frohnhausen.

In der Gehörlosenseelsorge engagiert sich Monika Kindsgrab seit vielen Jahren mitarbeitend und leitend auf verschiedenen kirchlichen Ebenen; insbesondere in der Leitung der Konferenz der Gehörlosenseelsorgerinnen und Gehörlosenseelsorger der Evangelischen Kirche im Rheinland und als rheinische Delegierte in der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge (DAFEG). Darüber hinaus konnte sie Erfahrungen als Mitglied des Aufsichtsrats des Theodor-Fliedner-Altenheims für Gehörlose in Solingen sammeln und war in den letzten vier Jahren stellvertretendes Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland. Eine Ausbildung zur systemischen Beraterin hilft ihr, Prozesse zu ordnen und zu begleiten.

DAS "DOPPELGEBOT DER LIEBE" IST IHR LEITMOTIV

„Als Essenerin liegt mir die Essener Kirche am Herzen“, hatte Monika Kindesgrab in ihrer Bewerbung um das Amt der Assessorin erklärt. „Als langjährige Pfarrerin in verschiedenen Gemeindeübergreifenden Diensten stehe ich für diesen Bereich. Als ich gefragt wurde, ob ich zu einer Kandidatur bereit wäre, hat mich das motiviert, mich auf dieses Amt zu bewerben und damit Verantwortung zu übernehmen. Das Vertrauen, das andere in mich setzen, stärkt mich, die Herausforderungen anzunehmen, die sich dem Kirchenkreis insgesamt und dem Bereich der Gemeindeübergreifenden Dienste insbesondere gerade in der jetzigen Zeit stellen. Ich möchte gerne meine Erfahrungen, Ideen und Kraft einsetzen und dazu beitragen, die Zukunft unserer Kirche zu gestalten.“

Themen, mit denen sie sich in ihrer Arbeit aktuell auseinandersetzt, sind der Friede zwischen den Religionen, das Gelingen von Inklusion und die Klimagerechtigkeit. Auf die Frage, wie sie ihren Glauben oder ihre Theologie in einem Satz ausdrücken würde, zitiert Monika Kindsgrab Jesu Antwort an den Schriftgelehrten: „Das wichtigste ist: Höre, Israel! Gott ist für uns Gott, einzig und allein Gott ist Gott. So liebe denn Gott, Gottheit für dich, mit Herz und Verstand, mit jedem Atemzug, mit aller Kraft. Das zweitwichtigste Gebot lautet: Liebe deine Nächste und deinen Nächsten, wie du dich selbst liebst. Kein anderes Gebot ist größer als diese zwei“ (Markus 22,29-31, Fassung aus der Bibel in gerechter Sprache).

Und ihr Blick auf das Ganze der Kirche? „Die Kirche hält die Verheißung des Reiches Gottes wach unter den Menschen dieser Welt und dieser Zeit – die Verheißung einer neuen Welt voll Frieden und Gerechtigkeit", sagt Monika Kindsgrab. "Gleichzeitig bietet die Kirche selbst einen Vorgeschmack darauf. Das erfahre, erlebe und spüre ich – zwar nicht immer und überall – aber immer mal wieder: zum Beispiel dort, wo alle gemeinsam und gleichberechtigt mitanpacken; dort, wo Benachteiligten zu ihrem Recht verholfen wird; oder dort, wo es trotz schwieriger struktureller Entscheidungsprozesse gelingt, allen Beteiligten recht zu tun.“

STICHWORT: ASSESSORIN, ASSESSOR

Laut Satzung ist das Amt der Assessorin bzw. des Assessors im Kirchenkreis Essen nicht nur mit der Stellvertretung der Superintendentin, sondern auch mit der Aufsicht und Begleitung von zwölf Gemeindeübergreifenden Diensten verbunden. Dazu zählen mit der Telefon-, Kranken-, Gehörlosen-, Notfall- und Gefängnisseelsorge fünf besondere Seelsorgedienste sowie das Jugendreferat, das Kreiskantorat, das Behindertenreferat, die Erwachsenenbildung, das Studierendenzentrum, der Religionsunterricht an allgemeinbildenden Schulen und der Religionsunterricht an den Berufskollegs.

Die Aufsicht und Begleitung der 26 Kirchengemeinden des Kirchenkreises obliegt der Skriba – ein Amt, das derzeit die Kettwiger Pfarrerin Silke Althaus innehat. Superintendentin Marion Greve repräsentiert die Evangelische Kirche in Essen in ihren Außenbeziehungen, begleitet die Gemeindeübergreifenden Dienste Öffentlichkeitsarbeit und Diakonie und trägt – unbeschadet der Zuständigkeiten der beiden anderen Leitungsämter – die Gesamtverantwortung.

 

 

 

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