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Präses Dr. Thorsten Latzel predigt über Vertrauen in kritischen Zeiten
Neujahrsempfang in diesem Jahr mit liturgischem Rahmen
(Essen, 23.11.2024) Mit einem öffentlichen Neujahrsempfang am Freitag, 29. November, um 17.30 Uhr in der Erlöserkirche, Friedrichstraße 17, begrüßt die Evangelische Kirche in Essen das neue Kirchenjahr, das am 1. Advent beginnt. Im Rahmen einer kleinen Liturgie werden Superintendentin Marion Greve, Skriba Silke Althaus und ebenfalls wiedergewählte Mitglieder des Kreissynodalvorstandes für eine weitere Amtszeit gesegnet; neugewählte Mitglieder werden in ihre Ämter eingeführt und die ausscheidenden entpflichtet. Außerdem verabschiedet Marion Greve zwei Essener Mitglieder der Landessynode. Die Predigt hält Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, über das Thema „Vertrauen – in kritischen Zeiten“; Oberbürgermeister Thomas Kufen überbringt die Grüße der Stadt.
Für die musikalische Gestaltung des Neujahrsempfangs sorgt der Chor „gospel&more“ der Erlöserkirchengemeinde Holsterhausen unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Stephan Peller; die Orgel spielt Kreiskantor Thomas Rudolph. Im Anschluss besteht bei einem Imbiss des Diakonie-Restaurants Church die Gelegenheit zu Begegnungen und Gesprächen.
WIEDERWAHL MIT GROSSER MEHRHEIT
Auf der Kreissynode in Schonnebeck am 15./16. November waren Superintendentin Marion Greve und Skriba Silke Althaus, ihre zweite Stellvertreterin, von den über 100 stimmberechtigten Abgeordneten aus den Gemeinden, Diensten und Einrichtungen des Kirchenkreises mit großer Mehrheit in ihren Ämtern bestätigt worden; die Kandidatinnen und Kandidaten für die turnusmäßig neu zu besetzenden Positionen der Synodalältesten und Stellv. Synodalältesten wurden sämtlich einstimmig gewählt.
GROSSE INTERNE HERAUSFORDERUNGEN
Die neue Amtszeit der Superintendentin und auch aller anderer Mitglieder des Kreissynodalvorstandes, der den Kirchenkreis zwischen den beiden jährlichen Synoden leitet, ist durch große interne Herausforderungen geprägt: Mit 117.348 Gemeindegliedern (31.12.2023) ist der Kirchenkreis Essen zwar der mitgliedsstärkste in der Evangelischen Kirche im Rheinland, hat aber aufgrund demografischer Faktoren und durch Austritte zuletzt jährlich rund 4.000 Mitglieder verloren – ein Trend, der sich in den nächsten Jahren insgesamt fortsetzen, allenfalls leicht abschwächen dürfte.
Aufgrund dieser Prognose stellen sich die Essener Gemeinden aktuell auf weitgehende Fusionen ein und nehmen langfristig bereits die Gründung einer einzigen Kirchengemeinde auf dem Stadtgebiet in den Blick; eine für den 22. März nächsten Jahres geplante Sondersynode soll sich eingehend mit diesem Prozess befassen. Nach ihrer Wiederwahl dankte Marion Greve den Synodalen daher ausdrücklich für ihr großes Vertrauen. Sie sei gewiss, auch schwierige Entwicklungen mit einem starken und engagierten Leitungsgremium gut meistern und die Gemeinden, Dienste und Einrichtungen des Kirchenkreises umsichtig und verantwortungsbewusst begleiten zu können, sagte die leitende Theologin und oberste Repräsentantin der Evangelischen Kirche in Essen.
ZUM HINTERGRUND
Stichwort: Kreissynodalvorstand
Der Kreissynodalvorstand leitet den Kirchenkreis Essen im Auftrag der Kreissynode und fasst die dafür notwendigen Beschlüsse. Zwischen den beiden jährlichen Tagungen der Kreissynode nimmt er die in der Kirchenordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland genannten Aufgaben und Rechte des Kirchenkreises und der Kreissynode wahr. – Der Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Essen besteht aus der Superintendentin bzw. dem Superintendenten, der Assessorin bzw. dem Assessor, der oder dem Skriba, der 1. und 2. Stellvertretung der oder des Skriba, sechs Synodalältesten und einer Stellvertretung für jede/jeden Synodalälteste/n.
Alle Mitglieder des Kreissynodalvorstandes und ihre Stellvertretungen werden aus der Mitte der Kreissynode heraus gewählt. Superintendentin bzw. Superintendent, Assessorin bzw. Assessor, Skriba und die zwei Stellvertretungen der bzw. des Skriba müssen Inhaberinnen bzw. Inhaber von Pfarrstellen sein, die in einer Kirchengemeinde des Kirchenkreises oder im Kirchenkreis selbst errichtet sind. Alle vier Jahre – immer, wenn die Presbyterien der Gemeinden neu besetzt wurden – wird die Hälfte der Mitglieder und stellvertretenden Mitglieder des Kreissynodalvorstands neu gewählt.
Stichwort: Superintendentin/Superintendent
Die Superintendentin bzw. der Superintendent (lat. „Aufseher“, Lehnübersetzung von griech. „episkopus“) trägt die Verantwortung für die Leitung des Kirchenkreises und vertritt ihn in der Öffentlichkeit. Sie bzw. er führt den Vorsitz der Kreissynode und des Kreissynodalvorstandes, sorgt für die Ausführung der Beschlüsse der Kreissynode und des Kreissynodalvorstandes, führt Aufsicht über die Kirchengemeinden und Presbyterien, die Verbände und ihre Organe und ist verantwortlich für die Ausführung der Anordnungen der Kirchenleitung im Kirchenkreis. Eine reguläre Amtszeit dauert acht Jahre.
Zur Person: Superintendentin Marion Greve
Marion Greve wurde am 17. November 1965 im westfälischen Werdohl geboren. Nach dem Studium der Theologie in Bonn und Göttingen und dem Vikariat in der Kirchengemeinde Altendorf wurde sie 1995 zur Pfarrerin ordiniert. Seit 1997 ist Marion Greve Pfarrerin in der Evangelischen Erlöserkirchengemeinde Holsterhausen. Im März 2014 wählte die Kreissynode des Kirchenkreises Essen Marion Greve erstmals zur Superintendentin. Da es sich um eine Nachwahl handelte – ihr Vorgänger, Superintendent Irmenfried Mundt, war in den Ruhestand getreten – dauerte ihre Amtszeit zunächst zwei Jahre. 2016 und 2024 wurde sie von der Kreissynode jeweils für eine reguläre achtjährige Amtszeit wiedergewählt.
Stichwort: Skriba
Die oder der Skriba ist die zweite Stellvertretung der Superintendentin bzw. des Superintendenten. Unbeschadet der Gesamtverantwortung der Superintendentin bzw. des Superintendenten ist die oder der Skriba im Kirchenkreis Essen für die Aufsicht über die Kirchengemeinden, ihre Presbyterien, ihre Verbände und deren Organe zuständig. Eine reguläre Amtszeit dauert acht Jahre.
Zur Person: Skriba Silke Althaus
Skriba des Kirchenkreises Essen ist Silke Althaus. Die Theologin wurde am 19. November 1963 geboren und hat vor ihrem Studium eine Ausbildung zur Erzieherin und Diakonin absolviert; anschließend war sie einige Jahre im Bereich der Jugendhilfe tätig. Von 2004 bis 2022 war Silke Althaus Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Kettwig. Im Mai 2019 wählte die Kreissynode sie zur Skriba. Da es sich um eine Nachwahl handelte, dauerte ihre erste Amtsperiode bis zum Jahr 2024. Am 15. November wurde sie durch die Kreissynode in ihrem Amt bestätigt.