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Abschied nach 23 Jahren
Pfarrerin Hanna Mausehund wurde aus ihrem Dienst entpflichtet
In einem Gottesdienst am 24. September hat die Evangelische Kirchengemeinde Königssteele Hanna Mausehund in den Ruhestand verabschiedet. Vierzig Jahre lang war sie als Pfarrerin tätig, davon 23 Jahre in Königssteele.
Hanna Mausehund stammt aus Dudweiler an der Saar, wuchs in Gummersbach auf und studierte in Wuppertal, Heidelberg und Marburg Theologie. Nach ihrem Vikariat in Goch und Remscheid und dem anschließenden Hilfsdienst in Remscheid und Tönisheide übernahm sie gemeinsam mit ihrem Mann Heiner eine Pfarrstelle in Velbert.
1993 wechselten beide in die norwegische Hauptstadt Oslo, wo sie sieben Jahre lang die evangelische Gemeinde deutscher Sprache betreuten. 2020 kehrten sie zurück, übernahmen eine Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Königssteele. Heiner Mausehund wurde später Schulpfarrer und als Assessor stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises Essen, er ist Ende 2021 in den Ruhestand getreten. Hanna Mausehund blieb als Pfarrerin in der Gemeinde – bis heute.
HERZEN UND HÄNDE HABEN SICH GEÖFFNET
„Wenn ich auf die letzten 23 Jahre zurückblicke, kann ich sagen: Ich habe mich in Königssteele immer sehr wohl gefühlt, auch wenn ich mich anfangs ans Ruhrgebiet gewöhnen musste“, erklärt sie rückblickend. Im Vergleich zu Norwegen sei der Unterschied in Mentalität und Umgangsformen schon recht groß. „Doch an der Friedenskirche öffneten sich mir nicht nur Räume zum Gestalten und Ausprobieren, sondern auch viele Herzen und Hände.“
So seien, gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern, behutsame Veränderungen möglich gewesen – als Beispiele nennt Hanna Mausehund die Einführung eines neuen Konzepts für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, die Gründung eines Frauenforums, die Öffnung der Kirche für Gebete und stille Andachten auch außerhalb von Veranstaltungen, die Intensivierung der ökumenischen Zusammenarbeit mit der katholischen Nachbargemeinde St. Laurentius sowie die Etablierung neuer Gottesdienstformate und musikalischer Veranstaltungen.
AN VIELEN LEBENSGESCHICHTEN ANTEIL BEKOMMEN
„Ich hatte als Pfarrerin das Privileg, an unglaublich vielen Lebensgeschichten Anteil zu bekommen“, sagt Hanna Mausehund. „Bei Taufen, Trauungen, Beerdigungen, bei Einschulung, Konfirmation und Schulentlassung, bei Seelsorgesprächen durfte ich für einen Moment eintauchen in die Lebenswelt eines Menschen oder einer Familie und ein Stück ihrer Freuden und Sorgen teilen. Die Begegnungen waren so bunt und vielfältig wie das Leben selbst.“ Sie habe eine Menge lernen dürfen, sei vielen sehr unterschiedlichen Menschen begegnet, habe mit ihnen gelacht und geweint und mit ihnen Gemeinde gestaltet.
FREUDE AM GESTALTEN, MUT ZU VERÄNDERUNGEN
„Nun freue ich mich auf eine neue Lebensphase mit mehr Muße und der ein oder anderen Neuentdeckung. Die Gemeinde an der Friedenskirche wird ‚meine‘ Gemeinde bleiben. Ich wünsche meinem Kollegen Johannes Heun, dem Presbyterium und allen, die sich hier engagieren und hier ihr geistliches Zuhause finden, Freude am Gestalten, Mut zu Veränderungen und die Zuversicht, dass es ein anderer ist, der die Gemeinde baut und erhält.“
