Nachrichten
Prüft alles und behaltet das Gute!
Gruß zum neuen Jahr
(Essen, 27.12.2024) In ihrem Gruß zum Jahreswechsel spricht die Essener Superintendentin Marion Greve über die Jahreslosung für 2025: „Prüft alles uns behaltet das Gute!“, einen Vers aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher. In der Jahreslosung sieht sie einen Kompass für das Nachdenken darüber, woran die Kirche ihr eigenes Handeln segens- und seelenvoll ausrichten soll: An dem Guten, das überall dort lebendig wird, wo Gottes Liebe zählt. Nachfolgend dokumentieren wir ihr Grußwort im Wortlaut:
______________
„Prüft alles und behaltet das Gute!“
(1. Thessalonicher 5,21)
Die biblische Jahreslosung für das Jahr 2025 höre ich als klaren Auftrag an uns als Kirche, innezuhalten und alles sorgsam auf den Prüfstand zu stellen. Was brauchen die Menschen von uns als Kirche im kommenden Jahr? Auf welche Weise können wir als Kirche segens- und seelenvoll für die Menschen da sein? Wovon müssen und dürfen wir uns verabschieden, weil sich Ansprüche und Bedürfnisse verändert haben?
Das wird manchem wehtun. Worum wir beten und woran wir arbeiten, ist, dass uns der Abschied und der damit verbundene Schmerz nicht trennt, sondern als Gemeinde Jesu Christi enger zusammenwachsen lässt. Mit dem Ratschlag „Prüft alles und behaltet das Gute“ gibt Paulus uns eine Orientierung, eine Art Kompass mit auf den Weg.
Nur – was ist das Gute? Im christlichen Sinne ist es das Evangelium von der Liebe Gottes und des auferstandenen Christus. Das Gute wird dort lebendig, wo Gottes Liebe zählt – und jeder Mensch zählt. Das ist der Kompass für das neue Jahr 2025, an dem wir unser Tun und Lassen, unsere Entscheidungen und Orientierungen ausrichten können. Konkret heißt das, in den Veränderungsprozessen unserer Kirche und unserer Gemeinden zu prüfen, ob das, was wir tun, den Menschen im Sozialraum dient. Es bedeutet, dass wir als Christinnen und Christen auch im neuen Jahr weiter mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren für Weltoffenheit, Demokratie und Toleranz Gesicht zeigen werden. In diesem Sinne gilt es, um den 8. Mai herum, nach achtzig Jahren Frieden in Deutschland, eben an diesen Frieden zu erinnern, ihn zu bewahren, zu gestalten und zu feiern.
Prüft alles und behaltet das Gute – der Ratschlag des Paulus weist nicht in eine ferne Zukunft, sondern meint:
Womöglich heute
Angst überwinden.
Die Freude begrüßen.
Und innig umarmen.
Ein Kind bestaunen.
Dem Engel vertrauen.
Und dem Licht.
Frieden stiften.
Uns davon singen.
Womöglich heute.
(aus: Christina Brudereck: Weltjahresbestzeit. Essen: 2Flügel-Verlag 2024, S. 237.)
Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes und friedvolles neues Jahr 2025!
Essen, 1. Januar 2025
Marion Greve
Superintendentin