Logo Evangelische Kirche in Essen


Nachrichten

Der Kirchenkreis Essen trauert um Pfarrer i.R. Alfred Käunicke

Früherer Krankenhauseelsorger verstarb im Alter von 83 Jahren

Der Kirchenkreis Essen und der Konvent für Krankenhausseelsorge trauern um Pfarrer i.R. Alfred Käunicke, der am 27. September im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Der Theologe hatte von 1974 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1999 eine Verbandspfarrstelle für Krankenhausseelsorge beim damaligen Evangelischen Stadtkirchenverband Essen inne und war überwiegend im Alfried-Krupp-Krankenhaus in Rüttenscheid, aber auch im Klinikum Essen tätig.

Alfred Käunicke hat sein Abitur am Goethe-Gymnasium gemacht, war Kindergottesdiensthelfer in Rüttenscheid und wurde durch zwei Pfarrerpersönlichkeiten geprägt: Von Wilhelm Busch, Pfarrer am Weigle-Haus, habe er „einen Schuss Pietismus mitbekommen“ und von Gemeindepfarrer Werner Reitz „einen Schuss gesunden, gemeindeorientierten theologischen Realismus“, sagte er anlässlich seines Silbernen Ordinationsjubiläums rückblickend.

PIETISMUS UND REALISMUS

Von 1959 bis 1965 studierte Alfred Käunicke Theologie in Wuppertal, Berlin, Marburg, Tübingen und Bonn. Erste Erfahrungen in der Gemeinde sammelte er als Vikar und Hilfsprediger in Merzig an der Saar. Nach einer Zeit als Gemeindepfarrer in Heiligenhaus bewarb er sich in Essen auf eine Verbandspfarrstelle für Krankenhausseelsorge und wurde am 14. Juli 1974 in der Kapelle des Klinikums in seinen Dienst eingeführt.

Anfangs dachte er noch nicht an eine „Lebensstellung“, bekannte er freimütig. Doch das Krankenhaus hielt ihn fest; bald mochte er dessen „farbige und fantastische Welt“ nicht mehr missen. Nur einmal, nach rund zehn Jahren, tauschte er Arbeitsplatz, Auto und Wohnung mit seinem Amtsbruder Edwin Kloppe und ging für ein Jahr lang zur United Church of Christ nach Chicago, wo er sich in einem Krankenhaus in Klinischer Seelsorge fortbildete. Die dabei erworbenen Kenntnisse hat er viele Jahre lang im damaligen Predigerseminar an der Bergerhauser Straße an seine jüngeren Kolleginnen und Kollegen weitergegeben.

SEELSORGE IST ETWAS STILLES, LEISES

„Seelsorge ist etwas Stilles, Leises, unter vier Augen und hinter verschlossenen Türen“, hat er einmal gesagt; der Besuch am Krankenbett sei für ihn wie eine Reise in ein unbekanntes Land: Die Menschen im Krankenhaus „machen eine Zwangspause vom Leben und haben gerade dann eine Sehnsucht nach Zuwendung.“ Die hat Alfred Käunicke seinen Mitmenschen im Klinikum, später überwiegend im Alfried-Krupp-Krankenhaus 25 Jahre lang geschenkt – ob Kranken, Schwestern und Pflegern, Ärzten oder Grünen Damen.

Die Konfession war dabei egal – wichtig sei nur, „dass der menschliche Funke überspringt“. Bei seinem Abschied betonte Alfred Käunicke, dass er als Helfender immer auch Empfangender gewesen ist: „Ich habe durch meine Tätigkeit tiefste Bewunderung für die Menschen entwickelt. Für ihre Leidenschaft und Stärke. Von den Patienten konnte ich lernen, das Wesentliche unter der Oberfläche zu erkennen.“


TRAUERFEIER AM 29. OKTOBER

Die Trauerfeier für Alfred Käunicke findet am Samstag, 29. Oktober, um 10 Uhr in der Trauerhalle des Südwestfriedhofs, Fulerumer Straße 15b, statt. Anschließend erfolgt die Urnenbeisetzung. „Spenden für Brot für die Welt sind für uns wie Blumen zum Abschied“, heißt es in der Traueranzeige. Gespendet werden kann auf das Konto DE10 1006 0500 5005 00, BIC GENODED1KDB, Stichwort: Alfred Käunicke.

Foto: Pressearchiv/privat.

 

 

 

nach oben ▲