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Nachrichten

700 Teilnehmende demonstrierten für Demokratie und Vielfalt

Erklärung gegen Rechtsextremismus

(Essen, 16.02.2024) „Steele zeigt Gesicht! Alle zusammen für Demokratie und Vielfalt #AfD nee“ – lautete das Motto der Kundgebung des Runden Tisches Steele am 16. Februar auf dem Grendplatz. Mehr als 700 Menschen nahmen teil; für die Musik sorgte eine elfköpfige Formation von Samba-RuhrgeBeat. Nachfolgend dokumentieren wir die Erklärung, die der Runde Tisch Steele dazu verabschiedet hat.

ERKLÄRUNG GEGEN RECHTSEXTREMISUMS

Steele demokratisch! Der Runde Tisch Steele gegen Populismus und Extremismus von rechts

Im November 2023 trafen sich prominente Mitglieder der AfD, Mitglieder der Werte-Union, Bundestagsabgeordnete, bekannte Neonazis und finanzstarke Unternehmer*innen und tauschten sich zu einem rassistischen „Masterplan“ zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland – mit und ohne deutschen Pass - aus. Das Recherchenetzwerk CORRECTIV hat aufgedeckt, dass sie die millionenfache Deportation von in Deutschland Lebenden unverhohlen diskutierten.

In drei Bundesländern stehen dieses Jahr Wahlen an, mit sich schon jetzt abzeichnenden erschreckend hohen Umfragewerten für die AfD. Eine „Das wird schon nicht passieren“-Rhetorik kann sich unsere Gesellschaft nicht mehr leisten!

-- Wir, der „Runde Tisch Steele“, finden klare Worte zu dem „geheimen“ Treffen:
-- Wir leben und arbeiten in Steele und mögen unseren bunten und weltoffenen Stadtteil.
Wir möchten, dass das so bleibt!
-- Wir, die unterzeichnenden Organisationen, engagieren uns im Netzwerk „Runder Tisch Steele“ und treten den demokratiefeindlichen und rassistischen Tendenzen der AfD entschieden entgegen.

Unser Handeln folgt unseren bereits im September 2021 gemeinsam aufgestellten Miteinanderleben-Regeln:

1. Steele ist vielfältig: Wir begegnen ALLEN Menschen mit Respekt, unabhängig von ihrer Religion und Weltanschauung. Hass und Diskriminierung haben bei uns keinen Platz.
2. Steele zeigt Zivilcourage: Wir engagieren uns für ein demokratisches Miteinander, sehen hin und übernehmen Verantwortung.
3. Steele schafft Verbindungen: Wir gehen aufeinander zu und reden miteinander.
4. Steele handelt fair: Wir hören einander zu und lösen Konflikte gewaltfrei.
5. Steele bleibt nachhaltig: Wir setzen uns ein für den Schutz der Umwelt und des Stadtteils zum Wohl der nachfolgenden Generationen
Wir können und dürfen nicht mehr „nur“ überrascht und entsetzt sein. Wir treten diesen menschen- und demokratiefeindlichen „Plänen“ entschieden entgegen. Alle Demokrat*innen jeglicher Couleur müssen die vorhandenen Strukturen nutzen und geschlossen gegen diese sehr reale Gefahr aufstehen, Haltung zeigen und aktiv werden: Gegen Rassismus und gegen jede Art der Menschenfeindlichkeit. Nie wieder ist jetzt!

Niemand sollte seine Stimme aus Protest oder Frust an eine Partei verschwenden, die in schwierigen Zeiten einfache Lösungen auf Kosten anderer Menschen verspricht.

Jede Stimme zählt! Du, Sie, wir alle können Haltung zeigen. Wir treten gemeinsam für unsere demokratischen Werte ein und wenden uns entschieden gegen Extremismus jeglicher Art. Wir stehen zu den Werten des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen – aller Menschen – ist unantastbar.

Essen, 16. Februar 2024

MITEINANDER-LEBEN-REGELN

Der Runde Tisch Steele ist ein Netzwerk von über 25 Akteuren im Stadtteil: Vereine, Kirchen, Moscheegemeinden, Caritas, Schulen, Politik, das Bündnis „Steele bleibt bunt“, das GREND-Kulturzentrum, Initiativkreis City-Steele (ICS) und weitere engagierte Menschen gehören dazu.

Bereits im September 2021 hatte der Runde Tisch Steele in Anwesenheit des Oberbürgermeisters der Stadt Essen folgende Miteinander-Leben-Regeln verabschiedet: 1. „Steele ist vielfältig: Wir begegnen ALLEN Menschen mit Respekt, unabhängig von ihrer Religion und Weltanschauung. Hass und Diskriminierung haben bei uns keinen Platz.“ – 2. „Steele zeigt Zivilcourage: Wir engagieren uns für ein demokratisches Miteinander, sehen hin und übernehmen Verantwortung.“ – 3. „Steele schafft Verbindungen: Wir gehen aufeinander zu und reden miteinander.“ – 4. „Steele handelt fair: Wir hören einander zu und lösen Konflikte gewaltfrei.“ – 5. „Steele bleibt nachhaltig: Wir setzen uns ein für den Schutz der Umwelt und des Stadtteils zum Wohl der nachfolgenden Generationen.“ In diesem Geist soll die Demo stattfinden.

Auf unserem Titelbild laden stellvertretend für den Runden Tisch Steele zur Demonstration auf dem Grendplatz ein, v.li.n.re.: Heiner Mausehund (Pfarrer i.R., Evangelische Kirchengemeinde Königssteele), Didem Yilmaz (DiTib -Türkisch-islamische Gemeinde zu Essen-Steele e.V.), Hanna Mausehund (Pfarrerin i.R. Evangelische Kirchengemeinde Königssteele), Annette Nowak-Reeves (Erich Kästner-Gesamtschule), Gemma Russo-Bierke (GREND Kulturzentrum Steele).

WEITERE DEMONSTRATION AM 18. FEBRUAR 2024

Eine weitere Demonstration gegen Rechtsextremismus fand am 18. Februar in der "Grünen Mitte" der Innenstadt statt - auch dieser Aufruf wurde von der Evangelischen Kirche in Essen unterstützt. Trotz Regenwetters versammelten sich über 7.000 Menschen zu einer Kundgebung mit anschließendem Protestmarsch.

 

 

 

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