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Du weißt um mich - das macht mir Mut
Aufruf zum Engagement gegen Antisemitismus und Diskriminierung
Mit einem Gedenkgottesdienst am 9. November erinnern die Gemeinden der ACK Essen an die Opfer der Reichspogromnacht im nationalsozialistischen Deutschland. Auch in Kettwig, Kray und Steele finden Gedenkveranstaltungen mit kirchlicher Beteiligung statt. Das Diakonie-Restaurant Church lädt am 10. November, 19.38 Uhr, zur künstlerischen Präsentation "feiga & george. das verschwinden der jüdischen familie zajac in wien" ein.
STADTMITTE: ÖKUMENISCHER GEDENKGOTTESDIENST DER ACK ESSEN
Unter dem Motto „Du weißt um mich – das macht mir Mut“ steht ein ökumenischer Gedenkgottesdienst, mit dem die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirche in Essen am Donnerstag, 9. November, um 17.30 Uhr im Kirchsaal der Freien evangelischen Gemeinde Essen-Mitte (FeG), Hofterbergstraße 32, an die Gräuel der Reichspogromnacht und ihre schrecklichen Folgen für Jüdinnen und Juden in Essen und im gesamten Land erinnert.
„In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zeigte sich das Gesicht der nationalsozialistischen Diktatur auf besonders grausame Weise“, erklärt die ACK dazu. „Überall in Deutschland brannten die Synagogen, wurden Wohnhäuser gebrandschatzt und jüdische Friedhöfe geschändet, wurden jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger geschlagen, verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt. Daran wollen wir erinnern und dazu aufrufen, im Alltag gemeinsam gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenverachtung einzustehen.“
Die Leitung haben Pastor Gerhard Kunde (FeG), Gemeindereferentin Elvira Neumann (Katholische Kirche), Pfarrer i.R. Joachim Küssner (Evangelische Kirche) und Holger Zepper (Neuapostolische Kirche). Im Anschluss besteht die Möglichkeit, die städtische Gedenkveranstaltung in der Alten Synagoge Essen zu besuchen.
ÖKUMENISCHER GEDENKGOTTESDIENST IN KETTWIG
In Kettwig findet am Donnerstag, 9. November, um 19.30 Uhr ein Ökumenischer Gedenkgottesdienst in der Kirche am Markt, Hauptstraße 83, statt. Dazu laden die Evangelische Kirchengemeinde Kettwig, die Freie evangelische Gemeinde Essen-Kettwig, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Kettwig und die Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Laurentius gemeinsam ein. Gestaltet wird die Feier durch einen ökumenischen Vorbereitungskreis und das Team aus dem Evangelischen Jugendzentrum Auf der Höhe (JUZ).
GEDENKEN AUF DEM KRAYER MARKT
Gemeinsam mit allen anderen religiösen und kulturellen Institutionen aus dem Stadtteil, die sich im „Runden Tisch Kray“ zusammengeschlossen haben, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Kray dazu ein, sich am Donnerstag, 9. November, um 18 Uhr beim Kunstwerk „Engel der Kulturen“ auf dem Krayer Markt an die jüdischen Opfer der Reichspogromnacht im nationalsozialistischen Deutschland zu erinnern und ein Zeichen gegen rassistische Gewalt, Antisemitismus und andere Formen der Menschenverachtung zu setzen.
GEDENKEN AUF DEM KAISER-OTTO-PLATZ IN STEELE
An die Gräueltaten der Reichspogromnacht 1938 im nationalsozialistischen Deutschland und ihre schrecklichen Folgen für Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens, aber auch an alle Opfer von Krieg und Gewalt überall auf der Welt erinnert eine Gedenkveranstaltung, die der Runde Tisch Steele - darunter die Evangelische Kirchengemeinde Königssteele - am Donnerstag, 9. November, um 16 Uhr auf der Bühne auf dem Kaiser-Otto-Platz veranstaltet.
Die Vorbereitung haben Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, Lehrkräfte und Sozialarbeiter der Erich-Kästner-Gesamtschule, des Gymnasiums Wolfskuhle und des Carl-Humann-Gymnasiums übernommen. Angesichts der aktuellen politischen Situation sei für die Veranstaltung das Motto „Gegen Hass und Gewalt“ ausgewählt worden, heißt es in der Ankündigung. Im Anschluss folgt ein Schweigegang zum Standort der ehemaligen Steeler Synagoge am Isinger Tor, wo zum Gedenken Rosen niedergelegt werden.
KÜNSTLERISCHE PRÄSENTATION IM RESTAURANT CHURCH
„Feiga und George. Das Verschwinden der jüdischen Familie Zajac in Wien“ lautet der Titel einer künstlerischen Lesung mit Musik, Bildern und Worten, zu der das Restaurant Church der Diakonie am Freitag, 10. November, 19.38 Uhr, in seine Räume am III. Hagen 39 einlädt. Markus Emanuel Zaja (Klarinette), Ralf Kaupenjohann (Akkordeon), Adriana Kocijan (Lesung) und Tom Briele (Kommentar, Fotos) präsentieren die Ergebnisse einer berührenden Spurensuche, die mit zwei Namen an einer Hauswand im II. Bezirk der österreichischen Hauptstadt Wien, der sogenannten Leopoldstadt, begann: 2015 reisten Markus Emanuel Zaja und Ralf Kaupenjohann gemeinsam mit der Historikerin Shoshanna Blickenstorfer-Ritzmann z“l und dem Filmemacher Tom Briele nach Wien, aber auch an andere Stätten der Verfolgung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten. Sie sprachen und musizierten mit den heute dort Lebenden, sie besuchten Archive.
Bei ihrer ungewöhnlichen Forschungsarbeit stießen sie auf Tragisches, aber auch Erstaunliches im Leben und Schicksal von Feiga und George sowie weiterer Angehöriger der Familie Zajac. Das Ergebnis ihrer Recherche ist als Buch und auf zwei CDs erschienen (Augemus Musikverlag, 79 Euro).
Platzreservierungen zum Preis von 20 Euro nimmt das Restaurant Church unter Telefon 0201 2664987300 entgegen.
