Spiritualität

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Beichte – ein Angebot Gottes

Es gibt Situationen, in denen dieses Angebot hilfreich sein kann. Schuld kann den Alltag sehr belasten. Sie lässt nicht los, hält gefangen. Gedanken kreisen immer wieder um dieselbe Sache. Schuld macht auf Dauer einsam und auch unfähig, anderen zu verzeihen. Sie wirkt sich nicht zuletzt körperlich aus.

Die Einzelbeichte bietet die Möglichkeit, Schuld klar beim Namen zu nennen und zu bekennen. Sich der eigenen Schuld zu stellen, gehört zur Würde des Menschen. Ich bin schuldfähig. Wenn ich meine Schuld verharmlose oder die Schuld auf andere schiebe, dann beraube ich mich der Würde, dass ich schuldig werden kann. Schuld ist immer Ausdruck meiner Freiheit, so sagt es Anselm Grün. (A. Grün, Vergib dir selbst, S. 100) Der auf das Schuldbekenntnis folgende persönliche Zuspruch der Vergebung im Namen Gottes entlastet und befreit. Er lässt das Leben mit neuen Augen wahrnehmen. Vorausgesetzt, der Zuspruch kann angenommen werden.

Mit dieser Praxis befinden wir uns in guter Gesellschaft Jesu. Er hat einzelnen Menschen seiner Zeit die Vergebung zugesprochen und ihnen damit ein neues Leben ermöglicht (z.B. Johannes 8,1f.).

Beichte hat eine tiefenpsychologische Dimension. Das Aussprechen der Schuld und der Zuspruch der Vergebung ermöglichen ein tiefes inneres Loslassen und Neuanfangen. Mit C.G Jung: Dieser ritualisierten Form kommt eine Wirkung zu, die tiefer ist als Worte, die sich nur an den Verstand oder das Gefühl wenden (A. Grün, Vergib dir selbst, S. 106).

Ziel ist es, die zerrissenen Enden eines Bandes neu miteinander zu verweben, so dass Altes alt und Vergangenes vergangen sein kann. Wunden und Verletzungen sollen heilen dürfen und der Mensch soll wieder seine Lebendigkeit spüren und neu Freude am Leben finden.
Die persönliche Beichte findet in einem geschützten Raum statt.

Ansprechpartner

Pfarrer i.R. Heiner Mausehund
Mail heiner.mausehund@ekir.de

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