Schutz vor sexualisierter Gewalt Aktiv. Mutig. Präventiv.
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Was wir tun
Wir unterstützen betroffene Personen
Wir ermutigen Betroffene, sich zu melden. Wir gehen ihren Aussagen und allen Hinweisen auf Fälle sexualisierter Gewalt nach und versuchen sie zu validieren – ohne sie voreingenommen für wahr oder falsch zu halten. Wir haben auch eine Fürsorgepflicht gegenüber den Beschuldigten; der Schutz der betroffenen Menschen steht aber vor dem Schutz der beschuldigten Personen.
Jeder Fall, der Minderjährige betrifft, wird zur Anzeige gebracht. Bei Volljährigen soll nach Möglichkeit der Wunsch der Betroffenen berücksichtigt werden.
Im Kirchenkreis Essen gibt es drei Vertrauenspersonen für Verdachtsfälle auf sexualisierte Gewalt und ein Interventionsteam, das bei konkreten Fällen tätig wird und kompetent besetzt ist. Kontakt: Siehe Menüpunkt „Vertrauenspersonen“.
Sowohl im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland als auch in der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe gibt es zentrale Meldestellen für begründete Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt. Auch die Ansprechstelle für den Umgang mit Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung in der Evangelischen Hauptstelle für Familien- und Lebensberatung bietet Betroffenen, deren Angehörigen und anderen Ratsuchenden vertrauliche Beratung an.
Wenn es um individuelle Anerkennungszahlungen geht, erhalten Betroffene Beratung bei der Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung (FUVSS) der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. Alle Kontaktdaten der Evangelischen Kirche im Rheinland stehen auf der Seite: Häufig gestellte Fragen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt.
Wir setzen umfassende Präventions- und Schutzmaßnahmen um
Der Arbeitskreis für Prävention des Kirchenkreises Essen hat ein Rahmenschutzkonzept erarbeitet.
Wir beschäftigen eine hauptamtliche Beauftragte für Prävention. Alle Kirchengemeinden haben Arbeitskreise für Prävention gebildet, die Potenzial- und Risikoanalysen durchführen und eigene Schutzkonzepte erarbeiten.
Wir bieten Schulungen an: Im Rahmen des Kirchengesetztes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt sind alle Mitarbeitenden der Evangelischen Kirche im Rheinland und somit auch im Kirchenkreis Essen dazu verpflichtet, an einer Fortbildung zur Prävention vor sexualisierter Gewalt und insbesondere zum Nähe- und Distanzverhalten sowie zur grenzachtenden Kommunikation teilzunehmen.
Im Jahr 2022 haben wir deshalb 145 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für den Kirchenkreis oder in Kirchengemeinden tätig sind, durch unsere Beauftragte für Prävention geschult.
Daneben ist die Schulung der Ehrenamtlichen ein wichtiges Standbein der Präventionsarbeit. 25 der 26 Presbyterien unserer Kirchengemeinden haben die Schulung bereits durchlaufen – das sind etwa 250 ehrenamtliche Presbyterinnen und Presbyter. Im Laufe des Jahres 2023 wurden ferner weitere 135 Ehrenamtliche geschult, die in unseren Kirchengemeinden tätig sind. Die Schulungen werden laufend weitergeführt, um auch neue Ehrenamtliche in den Prozess mit hineinzunehmen. Bei Fragen können Sie sich an die Beauftragte des Kirchenkreises Essen wenden: Lisa Maas, E-Mail lisa.maas@ekir.de.
Die Evangelische Jugend Essen hat seit 2018 230 Ehrenamtliche und 40 Hauptamtliche geschult. 140 der insgesamt 270 Teilnehmenden haben ihre Schulung im Rahmen der Juleica-Ausbildung für Jugendliche erhalten, die Teamer in der Kinder- und Jugendarbeit werden wollen. Zudem haben seit 2018 insgesamt 370 Jugendliche im Alter von 14 bis 26 Jahren an regelmäßig angebotenen Sensibilisierungen zu verschiedenen Themenbereichen teilgenommen, etwa: Wieviel Nähe ist okay? Nähe und Distanz in der eigenen Rolle als Teamer:in reflektieren; Wer darf was bei mir? Angenehme und unangenehme Berührungen; Wie grenze ich mich ab, ohne ein Kind damit zu verletzen? Die „Ampel des grenzachtenden Umgangs“; Wertepyramide: „Was brauchen Kinder und Jugendliche für ihre gute Entwicklung?“ Die Evangelische Jugend Essen bietet seit 2014 Schulungen zum Thema an.
Die Menschenstadt Essen, die Ökumenische Telefonseelsorge, der Evangelische Kindertagesstättenverband Essen, die Evangelischen Jugend Essen führen regelmäßig Schulungen ihrer Haupt- und Ehrenamtlichen durch.
Prävention vor sexualisierter Gewalt ist Teil der Ausbildung „Lebensspuren begleiten“ für Ehrenamtliche in der Seelsorge.
Die erweiterten polizeilichen Führungszeugnisse aller Haupt- und Ehrenamtlichen, die für den Kirchenkreis oder in unseren Kirchengemeinden tätig sind, wurden eingesehen; dies wird im Abstand von fünf Jahren wiederholt.
Wir weisen Betroffene auf unabhängige Unterstützungsmöglichkeiten hin
Betroffene von sexualisierter Gewalt können sich jederzeit an die – von Evangelischer Kirche und Diakonie unabhängige – zentrale bundesweite Anlaufstelle .help wenden: Telefon 0800 5040112, Mail zentrale@anlaufstelle.help. Internet: anlaufstelle.help.
Seit dem 8. Oktober 2024 ist das BetroffenenNetzwerk "BeNe" online. "BeNe" ist eine Plattform, die von Betroffenen für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Evangelischer Kirche und Diakonie entwickelt wurde. Viele Betroffene machen die Erfahrung allein zu sein, wenig oder gar keinen Austausch zu haben oder sind überfordert bei der Suche nach Ansprech- und Hilfestellen. "BeNe" weist auf solche Möglichkeiten der Unterstützung hin, fördert die Vernetzung und bietet Betroffenen ein geschütztes Forum, in dem sie sich vertraulich austauschen können. Internet: BetroffenenNetzwerk (BeNe).