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Kirchengemeinden im Kirchenkreis Essen

Glauben

Feiertage

Das Kirchenjahr

Das Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent und endet mit dem Ewigkeitssonntag. Es verknüpft wiederkehrende Kreisläufe mit Stationen eines unumkehrbaren Lebens – Jesu Leben. Die sich wiederholenden Festzeiten strukturieren das Leben, immer auch im Zusammenspiel mit den Jahreszeiten. Gleichzeitig erinnern die wiederkehrenden Rhythmen an die Stationen Jesu Leben und greifen dabei wesentliche Stationen unseres eigenen Lebens auf: Geburt, Kindheit und Elternschaft, Gefährdung und Leid, Überschwang und Angst, Freude, Trauer und Tod. All das kommt im Jahreslauf zur Sprache:

Advent

Die Adventszeit ist eine Zeit des Wartens und der Vorfreude: Christen stimmen sich ein auf Weihnachten, das Fest zur Geburt von Jesus Christus. Sie erinnern sich daran, wie Jesus auf die Welt gekommen ist. Doch genauso richten Christen ihren Blick in die Zukunft, denn: Jesus hat gesagt, dass er einmal wiederkommen wird. Im Advent dreht sich vieles um Geschenke – auch im Hinblick auf die Bedürftigen in der Gesellschaft. So spricht man auch von Weihnachten als Fest der Nächstenliebe.

Weihnachten

Christen in aller Welt feiern an Weihnachten die Geburt von Jesus. Nach der biblischen Weihnachtsgeschichte kam er in einem Stall in Bethlehem zur Welt. Ein heller Stern leuchtete über der Stadt, als Zeichen, dass ein besonderes Kind geboren ist. Nach christlichem Glauben ist Gott als Mensch zur Welt gekommen in diesem Kind. Zum Weihnachtsfest gehören der Heiligabend am 24. Dezember und zwei Weihnachtsfeiertage. In der Kirche wird Weihnachten mit vielen Gottesdiensten gefeiert. Zum beliebten Familienfest schmücken viele ihr Zuhause mit Kerzen, einem Tannenbaum oder einer Weihnachtskrippe. Und es gibt Geschenke – weil auch die Weisen aus dem Morgenland, die dem Weihnachtsstern gefolgt waren, Jesus beschenkt haben.

Passionszeit

Mit Aschermittwoch beginnt die Passionszeit. Christen erinnern sich in den rund sieben Wochen vor Ostern an die 40-tägige Leidensgeschichte Jesu: die Verurteilung, den Verrat und die Kreuzigung. Die Passionszeit wird auch Fastenzeit genannt, da viele Christen fasten oder sich Zeit nehmen für Besinnung und Gebet.

Ostern

Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Nach der Passionszeit feiern Christen die Auferstehung Jesu Christi und den Sieg des Lebens über den Tod. Auch alte Frühlingsbräuche und Symbole, wie Osterhasen und Ostereier, stehen für das wiedererwachte Leben. Die Gottesdienste am Ostersonntag und Ostermontag werden mit viel Gesang und Kerzenlicht gefeiert. Oft gibt es ein gemeinsames Osterfrühstück oder auch einen gemeinsamen Osterspaziergang.

Christi Himmelfahrt

Jesu Himmelfahrt wird in der Bibel mit einer beeindruckenden Szene geschildert: 40 Tage lang war Jesus nach der Auferstehung mit seinen Jüngern zusammen, dann „wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, weg vor ihren Augen“ (Apg 1,11). Diese Himmelfahrt erklärt, wo Jesus jetzt ist: bei Gott, seinem Vater. Das Fest Christi Himmelfahrt wird 40 Tage nach Ostern gefeiert. Viele Gemeinden feiern an diesem Tag Gottesdienste unter freiem Himmel.

Pfingsten

An Pfingsten feiern Christen den Heiligen Geist, der alle Gläubigen weltweit erfüllt und verbindet. Dafür haben Künstler früh das Bild einer weißen Taube gefunden. Pfingsten gilt als der „Geburtstag der Kirche“ und als Beginn der weltweiten Mission. Es ist das dritte große Fest im Kirchenjahr, nach Weihnachten und Ostern. Auch an Pfingsten laden viele Gemeinden zu Gottesdiensten im Grünen ein.

Erntedank

Mit dem Erntedankfest erinnern Christen an den engen Zusammenhang von Mensch und Natur. Gott für die Ernte zu danken, gehörte zu allen Zeiten zu den religiösen Grundbedürfnissen. Traditionell werden in den Kirchengemeinden die Altäre zum Abschluss der Ernte mit Feldfrüchten festlich geschmückt. Im christlichen Verständnis gehören das Danken und Teilen zusammen. Erntedank-Gottesdienste sind daher oft mit einer Solidaritätsaktion zugunsten notleidender Menschen verbunden.

Reformationstag

Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch die Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther. Mit seiner Kritik an der Kirche seiner Zeit hat Luther Veränderungen angestoßen, die später zum Entstehen der evangelischen Kirche führten. Der Reformationstag ist kein bundesweiter Feiertag, in den evangelischen Kirchen wird aber mit Gottesdiensten der Ereignisse am 31. Oktober 1517 gedacht. In Essen findet seit vielen Jahren in den Abendstunden in einer der großen evangelischen Kirchen eine zentrale Reformationsfeier mit Festgottesdienst und einem Begegnungsabend statt.

Buß- und Bettag

Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung stehen in evangelischen Gottesdiensten zum Buß- und Bettag im Mittelpunkt. Begangen wird der Gedenktag am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag. Versagen und Schuld, Versäumnisse und Fehlentscheidungen kann man im Gebet vor Gott bringen. Der Feiertag dient zudem dem Nachdenken über gesellschaftliche Irrtümer.

Ewigkeitssonntag

Der Ewigkeitssonntag im November, auch Totensonntag genannt, ist dem Andenken an Verstorbene gewidmet. Neben dem Totengedenken wird in vielen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt. Der Gedenktag geht auf die Reformationszeit zurück. Viele Gemeinden laden zu Andachten auf ihrem Friedhof ein; in den Gottesdiensten werden die Namen derjenigen Gemeindeglieder vorgelesen, die im nun zu Ende gehenden Kirchenjahr verstorben sind.

Weitere Feier- und Gedenktage

In vielen Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland werden weitere Festtage gefeiert, die jeweils besonderen Anliegen gewidmet sind. Ob und in welcher Form diese Festtage begangen werden, wird in den Gemeinden individuell entschieden. Einige Beispiele:

Der 1. Advent ist in der rheinischen Kirche der traditionelle Frauenhilfe-Sonntag, da auch die Kollekte an diesem Tag für Projekte der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland zur Verfügung gestellt wird. Viele Frauenhilfe-Gruppen wirken an diesem Tag an der Gestaltung der Gottesdienste mit.

Die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen wird jährlich im Zeitraum 18. bis 25. Januar durch den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) durchgeführt. Auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) veröffentlicht eine Reihe von Materialien zum jeweiligen Jahresthema.

Der 2. Sonntag in der Passionszeit („Reminiszere“) wird in den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland als Tag der bedrängten und verfolgten Christen begangen.

Die rheinische Landessynode hat im Jahr 2000 beschlossen, den 3. Sonntag in der Passionszeit („Okuli“) der Leuenberger Konkordie, der Leuenberger Kirchengemeinschaft und dem Gustav-Adolf-Werk zu widmen.

Der ökumenische Weltgebetstag der Frau wird immer am ersten Freitag im März auch in Essen von zahlreichen evangelischen und katholischen Gemeinden gemeinsam gefeiert. Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. So entstand in den letzten 130 Jahren die größte Basisbewegung christlicher Frauen weltweit.

Verschiedene Organisationen bieten Materialien zur Gestaltung des Israel-Sonntags am 10. Sonntag nach Trinitatis an. So gibt das rheinische Landespfarramt für den christlich-jüdischen Dialog zusammen mit den Kirchen von Hannover und Bayern alljährlich eine Predigthilfe heraus 1998 beschloss die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland, einen Mirjam-Sonntag einzuführen. Dies war der Abschluss einer ökumenischen Dekade (1988-1998), die sich mit dem Thema Frauen in der Kirche beschäftigte. Die Mirjam-Gottesdienste werden am 14. Sonntag nach Trinitatis gefeiert. Ziel der Dekade war, Frauen zu befähigen, unterdrückende Strukturen in der Gesellschaft weltweit, in ihrem Land und in ihrer Kirche in Frage zu stellen. Mirjam spielt in der christlichen und jüdischen Frauenbewegung seit vielen Jahren eine prominente Rolle. Sie war Prophetin, lebte zur Zeit Moses und war Aarons Schwester. Nach der erfolgreichen Befreiung ihres Volkes aus der ägyptischen Gefangenschaft stimmte sie ein Loblied an und hat damit alle Frauen „angesteckt“ (2. Mose, 15,20). Am Mirjam-Sonntag geht es heute aber nicht nur um Frauenfragen – sein Thema ist vielmehr die gleichberechtigte Partnerschaft zwischen Männern und Frauen in Kirche und Gesellschaft.

Im September folgen christliche Kirchen in Deutschland der Anregung der orthodoxen Kirche und beten für die Bewahrung der Schöpfung. Der erste Sonntag im September wird daher auch in unserer Landeskirche als Ökumenischer Tag der Schöpfung begangen.

Am 3. Sonntag im Oktober findet der Männersonntag statt. Er wird in Essen mit einem Gottesdienst, einer anschließenden Begegnung und einem Referat zu einem besonderen Thema gefeiert.

Die zehn Tage vor dem Buß- und Bettag begehen viele Christinnen und Christen in Deutschland als Friedensdekade.

Der Volkstrauertag am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres ist zwar kein kirchlicher Feiertag, wird jedoch in christlichen Gottesdiensten zum Anlass genommen, die Verantwortung für Frieden, Toleranz und Versöhnung besonders zu thematisieren.

Quellen & weitere Informationen

www.ekir.de/www/glauben/feiertage-10018.php
www.kirchenjahr-evangelisch.de
www.ekd.de
weltgebetstag.de

 

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