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Trauer um Gerd Henseleit

Pfarrer i.R. verstarb mit 97 Jahren

Essen, 17.01.2025. Die Evangelische Kirche in Essen trauert um Pfarrer i.R. Gerd Henseleit, der am 22. Dezember im Alter von 97 Jahren verstorben ist. 27 Jahre lang war der Theologe in Essen tätig – zunächst, von 1956 bis 1962, in der Kirchengemeinde Königssteele, anschließend mehr als 20 Jahre lang in der damaligen Erlöserkirchengemeinde Essen-Altstadt (heute Teil der Evangelischen Erlöserkirchengemeinde Holsterhausen). 1983 wechselte Gerd Henseleit in den damaligen Kirchenkreis Elberfeld, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991 eine kreiskirchliche Pfarrstelle zur Erteilung von Religionsunterricht am Abendgymnasium und am Bergischen Kolleg innehatte.

ENGAGEMENT ALS KINDERGOTTESDIENSTHELFER

Gerd Henseleit wurde am 23. September 1927 in Elberfeld geboren und studierte in Wuppertal und Bonn Theologie; parallel engagierte er sich in seiner Heimatgemeinde, der damaligen Reformierten Kirchengemeinde Wuppertal-Cronenberg, als Kindergottesdiensthelfer. Nach dem Vikariat in Gerolstein (Kirchenkreis Trier) und Wermelskirchen (Kirchenkreis Lennep) wurde er am 6. Juni 1955 zum Pfarrer ordiniert; seinen Dienst als Hilfsprediger absolvierte er in Rommerskirchen (Kirchenkreis Gladbach).

PFARRSTELLEN IN FREISENBRUCH UND AN DER ERLÖSERKIRCHE

Im Oktober 1956 übernahm Gerd Henseleit seine erste Pfarrstelle in Freisenbruch, das damals noch ein Pfarrbezirk der Kirchengemeinde Königssteele war – ein Bergarbeiterbezirk, „fest in katholischer Hand“, mit „viel Wiese und Acker“ und ohne jeden Gemeinderaum, erinnerte er sich später. Als Dozent unterrichtete er gleichzeitig am damaligen Essener Predigerseminar; ab 1961 erteilte er auch Religionsunterricht am Carl-Humann-Gymnasium. In der Erlöserkirchengemeinde Essen-Altstadt übernahm Gerd Henseleit am 7. Oktober 1962 den Bezirk um die Hohenzollern- und die Kronprinzenstraße, wo er sich durch seine lebensnahe und zugewandte Form der Verkündigung schnell einen Namen machte.

IN AUSSCHÜSSEN DER LANDESKIRCHE

Doch nicht nur die Gemeinde, auch die Landeskirche verdankt Gerd Henseleit viel. So gehörte er bereits seit 1959 dem Catholica-Ausschuss der Evangelischen Kirche im Rheinland an, seit 1973 als stellvertretender Vorsitzender. 1967 entsandte ihn die Synode des damaligen Kirchenkreises Essen-Mitte erstmals in die Landessynode. Im selben Jahr wurde er Mitglied, vier Jahre später stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Theologischen Ausschusses der Landeskirche. Seit 1969 gehörte Gerd Henseleit auch der Theologischen Prüfungskommission der Evangelischen Kirche im Rheinland an. Von 1981 bis 1989 war er stellvertretendes nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung.

EINE GUTE VERKÜNDIGUNG IST DAS WICHTIGSTE

Im ökumenischen Arbeitskreis seiner eigenen Gemeinde arbeitete Gerd Henseleit eng mit den katholischen Nachbargemeinden zusammen; zu den Partnergemeinden Birkenwerder nördlich von Berlin und Appeldoorn in Holland knüpfte bzw. festigte er freundschaftliche Beziehungen. Doch im Mittelpunkt, so hat er stets betont, müsse auch hier die Verkündigung stehen – eine Haltung, die auch bei den Prädikantinnen und Prädikanten, die er während ihrer Ausbildung betreute und begleitete, ihre Spuren hinterließ: „In meiner Prädikantenausbildung wurde aus dem ehemaligen Gemeindepfarrer Gerd Henseleit mein Mentor, der mich und mein Leben als Christ sehr geprägt hat“, schreibt Christian Eckertz im aktuellen Gemeindebrief der Evangelischen Erlöserkirchengemeinde Holsterhausen rückblickend. „Wir konnten ihn als großartigen Menschen kennenlernen, der zum Freund wurde.“

TRAUERFEIER HAT AM 30. DEZEMBER STATTGEFUNDEN

Seinen Lebensabend verbrachte Gerd Henseleit in Ostfriesland; die Trauerfeier hat am 30. Dezember in der evangelisch-lutherischen Kirche von Westoverlingen-Flachsmeer stattgefunden.

© Foto: DER WEG 1983/27. Das Original ist nicht erhalten - wir bitten die schlechte Qualität der Kopie zu entschuldigen.

 

 

 

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