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Themenreihe: Migration und Religionen im Ruhrgebiet

Evangelische Kirche und Diakonie in Essen laden zu einer Themenreihe ein

Die historische Entwicklung des Ruhrgebiets ist seit Generationen durch Migration geprägt. Vom 22. Mai bis zum 20. Juni laden eine Ausstellung, zwei Bürger*innengespräche und der Weltflüchtlingstag dazu ein, sich differenziert mit dem Spannungsfeld von Migration, Religion und Integration auseinanderzusetzen. Die Themenreihe ist ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr „100 Jahre Diakonie in Essen“ – und versteht sich auch als Beitrag zur Versachlichung der aktuellen Diskussion über Migrationsprozesse, die einerseits als bereichernd und notwendig, anderseits als konfliktträchtig und spannungsreich wahrgenommen werden. Alle Veranstaltungen finden in und an der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, statt; der Eintritt ist frei.

DAS RUHRGEBIET IST DURCH ZUWANDERUNG GEPRÄGT

Die Geschichte des Ruhrgebiets ist vor allem auch eine Geschichte der Zuwanderung. Religionsgemeinschaften wirkten für die Neubürgerinnen und Neubürger seit jeher identitätsstiftend; sie spielten und spielen bei der Integration eine wichtige Rolle – seit nunmehr 170 Jahren. Gleichwohl bleibt die Bilanz ambivalent: Einerseits bietet die aus der Herkunftsregion vertraute Religion Migrantinnen und Migranten Schutz und Orientierung in einer als fremd erfahrenen Umwelt. Andererseits kann die verstärkte Rückbesinnung auf eigene Traditionen zu Konflikten mit der Aufnahmegesellschaft führen.

DIE WANDERAUSSTELLUNG

Die Wanderausstellung „Migration und Religionen im Ruhrgebiet“ wurde in einer Kooperation zwischen dem Verein zur Erforschung der Kirchen- und Religionsgeschichte des Ruhrgebiets, Bochum, dem Hoesch-Museum, Dortmund, und der Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 konzipiert. Fotos und Texte zeichnen das vielschichtige Wechselverhältnis von religiösen Identitäten und gesellschaftlichem Zusammenleben und seine Auswirkungen auf die Entwicklung des Ruhrgebiets nach. Zum Begleitprogramm zählen zwei Bürger*innengespräche:

BÜRGER*INNENGESPRÄCH | RELIGION IN ESSEN: WIE INTEGRATION GELINGEN KANN

Um das Thema „Religion in Essen – wie Integration gelingen kann“ geht es am Donnerstag, 25. Mai, um 18 Uhr. Nach der Begrüßung durch Diakoniepfarrer Andreas Müller und einer Einführung durch den Bochumer Theologen und Kurator der Wanderausstellung, Professor Dr. Traugott Jähnichen, folgt eine offene Gesprächsrunde mit Repräsentanten der im Initiativkreis Religionen in Essen (IRE) zusammengeschlossenen Religionsgemeinschaften:

Mit dabei sind Muhammet Balaban (Kommission Islam und Moscheen in Essen), Anja Mohr (Katholische Kirche, Bistum Essen), Dr. Thomas Grunau (Sikh Gemeinde Essen) und Pfarrer i.R. Achim Gerhard Kemper (Evangelische Kirche, Flüchtlingsarbeit). Die Moderation übernimmt Pfarrer i.R. Andreas Volke.

BÜRGER*INNENGESPRÄCH | MIGRATION IN ESSEN: WOHIN FÜHRT DER WEG?

Um die Frage „Migration in Essen – wohin führt der Weg?“ geht es im zweiten Bürger*innengespräch am Donnerstag, 1. Juni, ebenfalls um 18 Uhr. Nach einem Grußwort der Essener Superintendentin Marion Greve und einer Einführung durch den Historiker und Ausstellungskurator Prof. Dr. Norbert Friedrich, Vorstand der Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth, diskutieren auf dem Podium: Nizaqete Bislimi-Hošo, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Migrationsrecht, Buchautorin und Vorsitzende des Bundes Roma Verbandes; Despina Paraskevoudi-Wilbert, Koordinatorin der Integrationsagentur des Diakoniewerks Essen; Prof. Dr. Norbert Friedrich (s.o.); Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen; und Diakoniepfarrer Andreas Müller.

Moderiert wird der Abend von der Kölner Journalistin Katja Nellissen, Autorin der ZDF-Dokus „Ruhrpott – Revier im Umbruch: Der Mythos vom Schmelztiegel“, „Europa und die Flüchtlinge – Chronik einer Krise“, „Die Kölner Silvesternacht. Was geschah und was folgte“ und „Neue Heimat – Fremdes Land“.

WELTFLÜCHTLINGSTAG BILDET DEN ABSCHLUSS

Den Abschluss der Reihe bildet der Weltflüchtlingstag 2023 – zum Programm zählen am 19. und 20. Juni Lesungen, Vorträge, ein Forum mit Poetry Slam und die Gedenkaktion „Beim Namen nennen.“

Die Wanderausstellung "Migration und Religionen im Ruhrgebiet" kann vom 22. Mai bis 16. Juni montags bis samstags von 12 bis 18 Uhr in der Marktkirche besichtigt werden.

 

 

 

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