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Ausstellung: Everybody’s Looking For Something

Gofi Müller zeigt seine Werke in der Königssteeler Friedenskirche

„Everybody’s Looking For Something“ lautet der Titel einer Ausstellung mit Gemälden und Remixes von Gofi Müller, die die Evangelische Kirchengemeinde Königssteele bis einschließlich 17. Februar in ihrer Friedenskirche, Kaiser-Wilhelm-Straße 39, zeigt.

Für die Bilder der Reihe „Everybody’s Looking For Something“ hat Gofi Müller Herstellungsverfahren genutzt, mit denen der größte Teil der Bilder, die uns umgeben, auch gestaltet werden: Ein paar bestehen aus Acrylfarbe und Papier auf Leinwand, die anderen sind digital entstanden und dann auf Papier oder Leinwand gedruckt worden. Was also ist an ihnen besonders?

GEFUNDEN, GEMALT ODER MITHILFE VON KI ERSTELLT

„Es sind Bilder, die aus mehreren Bildern bestehen“, heißt es dazu. Der Künstler hat sie gefunden (im Internet, unterwegs, in Büchern und Computerspielen), gemalt (teils mit Acrylfarbe, teils digital mit dem Virtual Reality Headset von Meta „Oculus Quest 2“ und der App „Painting VR“) oder durch die Künstliche Intelligenz DALL-E 2 erstellen lassen. Gofi Müller selbst nennt dieses Verfahren (in Anlehnung an Susan Sontags Begriff „Recycling“) „Remixing“ – von „Remixes“ ist die Rede, wenn Teile bereits bestehender Musikstücke zu neuen Kompositionen verarbeitet werden, indem sie miteinander kombiniert, variiert bzw. einzelne Passagen durch andere ergänzt oder ersetzt werden. Entsprechend sind die gezeigten Arbeiten Collagen oder Montagen, wie sie in der bildenden Kunst, im Film und in der Komposit-Fotografie verwendet werden.

DIE MACHT HINTERFRAGEN

„In einer Welt, in der Bilder Machtmittel sind, braucht es andere Bilder, die Macht hinterfragen“, erklärt der Künstler selbst seine Werke. „An Propaganda, Werbung und Dekoration haben wir in der Tat mehr als genug. Aber Bilder, die Fragen stellen, Zweifel säen, Räume öffnen, die das angeblich Heilige, die Hierarchien und Konventionen attackieren – davon benötigen wir mehr.“ Diese Bilder dürften sich nicht als Waffen eignen, sie dürften keinen Tribalismus, Nationalismus oder eine Ideologie oder Religion predigen. „Diese Bilder sind nicht die Wahrheit, sie beinhalten nicht die Wahrheit, aber sie ermöglichen den Blick auf oder zumindest die Suche nach der Wahrheit. Denn es gibt sie. Und sie möchte gefunden werden.“

BESICHTIGUNGEN

Besichtigungen sind samstags von 11 bis 13 Uhr sowie vor und nach den sonntäglichen Gottesdiensten möglich. Individuelle Termine, auch für Gruppen, können mit Pfarrer Johannes Heun, Telefon 0201 43373274, vereinbart werden.

ZUR PERSON: GOFI MÜLLER

Gofi Müller wurde 1970 in Bremen geboren, hat Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie an der Universität Bielefeld studiert und lebt heute in Marburg. Nach einer Zeit als Prediger für Jugendliche und Erwachsene ist er seit 2013 freiberuflich als Schriftsteller, Künstler und Podcaster tätig. Alle zwei Wochen veröffentlicht Gofi Müller eine neue Folge des Kunst-Podcastes Cobains Erben, verantwortet das Cobains Erben Mag, wird zu Lesungen und Vorträgen eingeladen und stellt eigene Bilder aus.

 

 

 

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